Eriphile (Mythologie)

[479] Eriphile (Mythologie). Die Gattin des Sehers Amphiaraos, eines Helden, welcher nicht nur den Argonautenzug, sondern auch den gegen den kalydonischen Eber mitgemacht hatte. Aufgefordert auch dem Zuge der Sieben gegen Theben beizuwohnen, weigerte er sich, weil seine Sehergabe ihm den Untergang ahnen ließ, und hielt sich verborgen. Polyneikes, einer der Führer, schenkte der Eriphile ein goldnes Halsband und brachte es dahin, daß sie den Aufenthalt ihres Gatten verrieth, und ihn zu dem Zuge beredete. Er kehrte nicht in die Heimath zurück, Zeus entriß ihn der drohenden Todesgefahr, indem er die Erde spaltete, und ihn mit Roß und Wagen aufnahm. Er hinterließ zwei Söhne, Alkmäon und Amphilochos, und hatte dem erstern die Rache an Euriphile übertragen, doch auch diesen Sohn überredete die Mutter, mit vor Theben zu ziehen, das er mit erobern und zerstören half. Nach einer Frage an das Orakel und nach einer von ihm für seinen Plan günstig gedeuteten Antwort ermordete er seine Mutter, und verfiel den Erynnien.

–ch–

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 3. [o.O.] 1835, S. 479.
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