Mänaden (Mythologie)

[20] Mänaden (Mythologie), hießen jene Frauen, die im Gefolge des Bacchus ihn als Priesterinnen mit rasender und ausschweifender Begeisterung verehrten. Mit Thyrsusstäben und Fackeln durchschwärmten sie die waldigen Berge und erfüllten Thäler und Höhen mit den lauten, heulenden Gesängen, die zum Preis des Dionysos gedichtet waren. Im Allgemeinen wurden die Mänaden mit den Bacchantinnen (s. d.) für einerlei und gleichbedeutend gehalten, im Besondern legte man aber hauptsächlich den Bacchuspriesterinnen den Namen Mänas (Rasende) bei, und trug ihn auch bisweilen auf andere Frauen über, in denen die Gabe der Weissagung unter auffallenden Zeichen einer höheren Inspiration zum Ausbruch kam. Mänaden waren es, die in ihrer rohen und grausamen Exaltation den Sänger Orpheus zerrissen. – ch –

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 7. [o.O.] 1836, S. 20.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: