Gefühl

[352] Gefühl ist der subjective Zustand, in welchem das Ich Stellung nimmt zu den Modificationen, die es erfährt, zu seinen Erlebnissen. Lust und Unlust sind Collectivausdrücke für die mannigfachen Zustände, die objectiv eine Förderung oder Hemmung (Herabsetzung) des Organismus bedeuten. Jedes Gefühl enthält ein Streben oder Widerstreben, das unter Umständen kaum noch zum Bewußtsein gelangt. Gefühle sind daher schon Momente, Bestandteile, Symptome von Willenshandlungen, die sie einleiten und beendigen. Unterscheiden lassen sich sinnliche, intellectuelle (logische), ästhetische, ethische, sociale, religiöse Gefühle. Das Gefühl ist ein selbständiger, ursprünglicher Bewußtseinsbestandteil, nicht eine Modification oder Begleiterscheinung des Vorstellens.

Früher und noch jetzt bei Physiologen werden Gefühl und Empfindung (s. d.) nicht scharf unterschieden. Tastempfindungen werden nicht selten noch als »Gefühle« bezeichnet. Ferner hat man nicht immer Gefühl und Affect (s. d.) getrennt.

Nach einer Ansieht gilt das Gefühl als eine eigentümliche Erkenntnis einer Vollkommenheit oder Unvollkommenheit der Seele, des Organismus. So definiert PLOTIN die Unlust als gnôsis apagôgês sômatos indalmatos psychês steriskomenou die Lust in analoger Weise. Die Affection ist nur im Leibe, das Bewußtsein derselben in der Seele (Enn. IV, 4, 19). Als unklare Erkenntnisse werden die Gefühle von den Stoikern bestimmt; dokei d' autois ta pathê kriseis einai (Diog. L. VII, 111). Tên men lypên einai systolên alogon – hêdonê de estin alogos eparsis (VII, 114); hêdonên d' einai eparsin psychês apeithê logô, aition d' autês to doxazein prosphaton kakon pareinai, eph' hô kathêkei epairesthai (Stob. Ecl. II 6, 174). LEIBNIZ (wie schon DESCARTES, Epist. 6, 1) erklärt die Lust als Empfindung der Vollkommenheit an uns oder an anderem (Nouv. Ess. II, ch. 21, § 42). Activität der Substanz befördert deren Lust, Passivität deren Schmerz (§ 72). Nach CHR. WOLF ist Lust ein »Anschauen der Vollkommenheit«, Unlust »anschauende Erkenntnis der Unvollkommenheit« (Vern. Ged. von Gott... I, § 494, 517; Vern. Ged. von d. Kr. d. m. V.9, G. 9, § 5). »Voluptas est intuitus seu cognitio intuitiva perfectionis cuiuscumque sive verae sive apparentis« (Psych. emp. § 511). BAUMGARTEN nennt die Lust »status animae ex intuitu perfectionis« (Met. § 655).

Als Zustand und Wirkung von Vorstellungsbeziehungen faßt des Gefühl HEBBART auf (Psych. a. Wiss. I, 68 f., 81 f.). »Die Gefühle und Begierden sind... veränderliche Zustände derjenigen Vorstellungen, in denen sie ihren Sitz haben« (Lehrb. z. E. in d. Ph. § 159). Nach NAHLOWSKY bezeichnen Gefühl und Streben »nur besondere Modificationen, die sich mit den Vorstellungen, bei ihrem Zusammentreffen im Bewußtsein, ereignen«. Sie resultieren aus den Vorstellungen (Das Gefühlsleb. S. 42). Das Gefühl ist »unmittelbares Innewerden der Hemmung oder Förderung unter den eben im Bewußtsein vorhandenen Vorstellungen« (l.c. S. 48), oder »das unmittelbare Bewußtsein der momentanen Steigerung oder Herabstimmung der eigenen psychischen Lebenstätigkeit« (ib.). Vom Gefühl ist der »Ton« der Empfindung[352] (s. d.) zu unterscheiden. Die »gemischten« Gefühle sind »Gefühlsoscillationen« (l.c. S. 58). Die Einteilung der Gefühle ergibt sich nach dem Tone und nach den Ursprungsbedingungen des Gefühls (l.c. S. 49 ff.): LustUnlust; formelle, qualitative Gefühle. Nach LAZARUS bezieht sich das Gefühl immer auf eine Reihe von Vorstellungen, es ist der Zustand der Seele während des Vorstellens (Leb. d. Seele I2, 285 ff.). So sagt auch VOLKMANN: »Das Bewußtwerden des Spannungsgrades des Vorstellens« ist das, was wir Gefühl nennen (Lehrb. d. Ps. II4, 302). Eine Begleiterscheinung des Erkennens (und Wollens) ist das Gefühl nach J. H. FICHTE (Psych. I, 227; II, 136). Nach LIPPS entstehen Gefühle in uns, »wenn Vorstellungen sich unterstützen, im Gleichgewicht halten, hemmen« (Grundt. d. Seel. S. 19 f.). Nach KROELL ist das Gefühl eine secundäre Form der psychischen Erscheinungen, eine Folge der Vorstellungen (Die Seele i. Lichte d. Mon. S. 27, 29). Nach MEINONG ist die Vorstellung für das Gefühl eine psychologische, das Urteil nicht selten eine Mit-Voraussetzung (Wertth. S. 34 f.). Es gibt Vorstellungs- und Urteilsgefühle (»Gefühle, denen... auch ein Urteil wesentlich ist«, S. 35). Ferner gibt es Wissens-, Wert-, Gefühls- und Begehrungsgefühle (S. 35, 38, 63). Ähnlich lehrt über das Wesen des Gefühls HÖFLER (Psychol. S. 19, 389 f., 387, 401).

Andere führen die Gefühle auf (organische und Spannungs-) Empfindungen zurück, so E. MACH (Anal. d. Empfd.4, S. 17), MÜNSTERBERG (Beitr. z. exp. Psychol. H. 4), der Lust und Unlust mit Streck- und Beugungsbewegungen in Zusammenhang bringt. Nach R. WAHLE sind Gefühle »nur Körpererregungen mit dazu gehörigen Phantasien und Ideen« (D. Ganze d. Ph. S. 378). »Die durch gewisse Empfindungen und Vorstellungen angeregten Bewegungen, Bewegungstendenzen und Empfindungen, welche in ihrer completen Ausgestaltung die Affecte ergeben, bilden als Rudimente und in Verkürzungen die Gefühle« (S. 339). Lust ist Elevation, Unlust ist Depression oder Unruhe (S. 369 f.). Vgl. Affect.

Das Gefühl wird ferner als eigenartiger, subjectiver Zustand, in welchem das Ich seiner selbst unmittelbar bewußt wird, bestimmt. TETENS unterscheidet das Gefühl von der Sinnesempfindung. »Das Vermögen zu fühlen« = »Gefühl« (Phil. Vers. I, 169). Gefühl ist etwas, »wovon ich weiter nichts weiß, als daß es eine Veränderung in mir selbst sei, und es nicht... auf äußere Gegenstände beziehe« (S. 215). Das Gefühl gehört zu den einfachen Zuständen der Seele (l.c. S. 166) Auch MENDELSSOHN (Briefe üb. d. Empfind.) und SULZER (Verm. ph. Sch. I, 227) trennen Gefühls- (Empfindungs-) und Vorstellungsvermögen. PLATNER definiert Gefühl als »Bewußtwerden des eigenen gegenwärtigen Zustandes« (N. Anthr. S. 245). KANT betont ausdrücklich, das Gefühl sei ein vom Erkennen verschiedener eigener Bewußtseinszustand. »Dasjenige Objective aber an jeder Vorstellung, was gar keine Erkenntnis werden kann, ist die mit ihr verbundene Lust oder Unlust, denn durch sie erkenne ich nichts an dem Gegenstande der Vorstellung, obgleich sie wohl die Wirkung einer Erkenntnis sein kann« (Kr. d. Urt. Einl. VII). Gefühl ist »das, was Jederzeit bloß subjectiv bleiben muß« (I, § 3). Das Gefühl geht auf die »Beförderung oder Hemmung der Lebenskräfte« (S. 137). »Vergnügen ist das Gefühl der Beförderung; Schmerz das eines Hindernis des Lebens« (Anthr. II, § 58). Nach CHR. E. SCHMID kann das Gefühl, »ohne für sich selbst eine Vorstellung zu sein, doch ein Merkmal einer Vorstellung von seinem eigenen Zustande[353] abgeben« (Emp. Ps. S. 263). Nach G. E. SCHULZE wird das Fühlen »als unmittelbare Erkenntnis des Daseins gewisser Dinge« dem Vorstellen entgegengesetzt (Ps. Anthr.2, § 171). »Alle Gefühle sind insofern Selbstgefühle, als sie sich immer bloß auf das fühlende Subject und dessen eigenen Lebenszustand beziehen« (§ 172). Zu unterscheiden sind Lust, Unlust, gemischte, dunkle Gefühle (§ 177). Nach BOUTERWEK ist das Gefühl der »Zustand unsrer selbst, der aller Wahrnehmung... zum Grunde liegt« (Ästh. I, 27). Es gibt »physische« und »geistige« Gefühle (l.c. S. 30). Über sinnliche Gefühle handelt BIUNDE (Empir. Psychol. II, § 200 ff.). Nach J. H. ABICHT ist das Gefühl eine »eigene Gattung der Modification des Bewußtseins« (Met. d. Vergn. S. 50). FICHTE definiert das Gefühl als die »bloß unmittelbare Beziehung des Objectiven im Ich auf das Subjective desselben, des Seins desselben auf sein Bewußtsein« (Syst. d. Sitt. S. 44). »Das Gefühl ist lediglich subjectiv« (Gr. d. g. W. S. 280). DESTUTT DE TRACY: »Dans nos sensations internes il faut comprendre toutes les impressions ou manière d'être que l'on appelle communément sentimens ou affections de l'âme« (El. d'idéol. III, ch. 3, p. 204). SCHLEIERMACHER bestimmt das Gefühl als das »unmittelbare Selbstbewußtsein« (D. christl. Glauben I, § 8), als die »relative Identität des Denkens und Wollens« (Dial. S. 151). Nach FRIES ist Gefühl »die unmittelbare Tätigkeit der Urteilskraft« (N. Krit. I, 407; Syst. d. Log. S. 353). Nach HEGEL ist das Gefühl das »dumpfe Weben« des Geistes, »in sich, worin er sich stoffartig ist und den ganzen Stoff seines Wissens hat« (Encykl. § 446; Phän. S. 308), es ist die »Diremtion des Lebendigen in sich« (Log. III, 2, 57). Nach K. ROSENKRANZ ist das Fühlen »der unmittelbare Geist« (Psychol.3, S. 331). Lust und Unlust gehören zum »praktischen« Gefühl (l.c. S. 418). Lust ist das Selbstgefühl, das durch Befriedigung des Bedürfnisses entsteht (l.c. S. 421). HILLEBRAND erklärt das Gefühl als »die bewußte Unmittelbarkeit des subjectiv-individuellen Bestimmtseins«. Es bezeichnet den »psychischen Selbstzustand« (Phil. d. Geist. I, 188 ff.). Es gibt Erkenntnis-, Willens-, Bildungsgefühle (l.c. S. 190), leiblich und geistig bestimmte Gefühle, Actual- und Existentialgefühle, Personalgefühle (l.c. S. 191 f.). CHR. KRAUSE erklärt: »Gefühl ist Innesein der Wechselwirkungen des Wesentlichen mit dem Ich, und zwar in Beziehung zu dem Ich« (Log. S. 50). BENEKE sieht im Gefühl eine besondere Form des Bewußtseins, keinen selbständigen Act (Pragm. Ps. I, S. 70). Es ist »das unmittelbare Bewußtsein, welches uns in Jedem Augenblicke unseres wachen Lebens von der Beschaffenheit unserer Tätigkeiten und Zustände innewohnt« (Lehrb. d. Psych. § 235; Log. I, 290 f.). Nach KIRCHMANN sind die Gefühle »Zustände der Seele, welche den Gegenstand der Selbstwahrnehmung bilden«, sie bilden die »seienden Zustände der Seele«, sie »spiegeln kein anderes, sie wollen nur sie selbst sein« (Kat. d. Ph. S. 23 f.). K. LASSWITZ bestimmt das Gefühl als »die Eigentümlichkeit am Bewußtseinsinhalt, wodurch er als einem bestimmten Individuum zugehörig, als ein Zustand des Ich erlebt wird« (Wirkl. S. 140), RITSCHL bemerkt: »Das Gefühl ist nun einmal die geistige Function, in welcher das Ich bei sich selbst ist« (Christl. Lehre III, 142). Nach RIEHL ist das Gefühl »die Rückwirkung der Tätigkeit des Bewußtseins auf dieses selbst« (Ph. Krit. II, l, S.:39). KÜLPE erblickt im Gefühl einen selbständigen Bewußtseinsvorgang, die »Reactionsweise der Apperception auf die Empfindungen« (Gr. d. Ps. S. 236, 282). Nach REHMKE ist das Gefühl ein ursprünglicher Zustand des Bewußtseins (Allg. Psych. S. 149, 295 ff., 305, 314). Das Gefühl ist etwas Allgemeines, Abstractes, nur »als [354] Bestimmtheit eines Individuums Gegebens«, ein Zustand von Lust oder Unlust (Zur Lehre v. Gem. S. 5 ff.). Es gibt keinen an ein Besonderes gebundenen »Gefühlston« (l.c. S. 21; das Gefühl ist vom Gesamtinhalt des gegenständlichen Bewußtseins bestimmt, Allg. Psychol. S. 301; auch G. VILLA, Einl. in d. Psychol. S. 275), keine »gemischten« Gefühle (Lehre vom Gem. S. 28 f.), nur einen raschen Wechsel von Lust und Unlust (S. 36). Gefühlswert ist der »Anteil, welchen jedes Gegenständliche des Bewußtseinsaugenblicks an dieser besondern Bedingung des einen Gefühls hat« (S. 40). Nach H. SCHWARZ erleben wir in den Gefühlen nur sie, nichts außerdem, das Gefühl ist ein reines Zustandsbewußtsein (Psychol. d. Will. S. 36). Es gibt viele Qualitäten des Gefühls (l.c. S. 134). Nach HUSSERL gibt es intentionale (s. d.) und nichtintentionale Gefühle (Log. Unters. II, 369 ff.). Nach H. CORNELIUS sind die Gefühle »Gestaltqualitäten« (s. d.), abhängig vom jeweiligen Gesamtbewußtseinsinhalt (Psychol. S. 74 ff.). Lust und Unlust sind Eigenschaften unserer Erlebnisse, nicht Teilinhalte des Bewußtseins (l.c. S. 362 f.). Teilinhalte als Bedingungen einer bestimmten Gefühlsbetonung sind »Gefühlsmomente« (l.c. S. 366 ff.).

Nach HORWICZ ist das Gefühl die psychische Elementarfunction, aus deren Complicationen und Steigerung das übrige Bewußtsein hervorgeht (Ps. Anal. III 2, l, 3, 25, 28, 59). Auch TH. ZIEGLER betrachtet das Gefühl als einen primären, allem Bewußtsein zugrundeliegenden Zustand. Lust ist die psychische Seite »des Lebens, d.h. der Betätigung des Vermögens, jedem als neu, als Contrast auftretenden Reiz, gegenüber durch Gewöhnung und Assimilation sich selbst zu behaupten«, Unlust entspricht dem Mangel an solcher Betätigung (S. 106). Gefühl ist also das psychische Zeichen für den Selbstbehauptungsact des Menschen (ib.). Auch BARATT (Physical Ethies 1869) sieht im Gefühl die primäre psychische Tätigkeit. SCHUBERT-SOLDERN unterscheidet Schmerz- und Lustempfindungen und -Gefühle; erstere gehören zum Leibe, letztere zur Seele (Gr. e. Erk. S. 341).

Nach einer Auffassung gilt das Gefühl als Bewußtsein oder Wirkung der Förderung oder Hemmung der Seelenkräfte. Schon bei PLATO findet sich diese Auffassung to plêrousthai tôn phisei prosêkontôn hêdy esti Rep. IX, 585 D). Eine gewisse Stärke der Eindrücke ist nötig, um Lust oder Unlust hervorzurufen, je nachdem die naturgemäße Beschaffenheit des Organs wiederhergestellt oder verändert wird (Tim. 64 E squ., 65 A, 66 C, 67 A; Phileb. 31D squ., 32A u. B). Es gibt gemischte Gefühle (Gorg. 496 D u. E; Phileb. 36, 46 C). Zu unterscheiden sind wahre und falsche Lust oder Unlust (Phil. 38, 62 A). Ferner bei ARISTOTELES, der die Lust als energeian tês kata physin hexeôs (Eth. Nie. VII 13, 1153a 14) bestimmt und auf die Förderung oder Hemmung der naturgemäßen Beschaffenheit des Organs hinweist (De an. 426 a 30 f.). Die Lust ist kinêsis tês psychês kai katastasis athroa kai aisthêtikê eis tên hyparchousan physin (Rhet. I 11, 1369b 33). Jede Empfindung ist mit Gefühlen verbunden. So auch bei den Peripatetikern, die von der diachysis und der systolê der Lebenstätigkeit sprechen (Alex. Aphr., Quaest. IV, 5, 241, 11); sie nehmen auch gemischte Gefühle (I, 12) und einen Indifferenzzustand an (IV, 14). – Nach AUGUSTINUS beruhen Lust und Unlust auf dem Grade der Anstrengung, welchen die Seele in dem Acte der Erhaltung ihrer Selbständigkeit gegenüber der Störung seitens des Leibes nötig hat, um den Eindruck mit ihrer Tätigkeit in Übereinstimmung zu bringen (SIEBECK,[355] Gesch. d. Ps. I 2, 394). THOMAS AQUINAS faßt unter »passio« Gefühl und Affect (s. d.) zusammen und führt die Unlust auf eine Störung der organischen Einheit und Harmonie zurück (Sum. th. I, 36, 3). MELANCHANTOS: »Laetitia est motus, quo cor praesenti bono suaviter fruitur« (De an. p: 181). DESCARTES: »Laetitia incunda commotio animae, in qua consistit possessio boni, quod impressiones cerebri ei repraesentant ut suum« (Pass. an. II, 91). Die Gefühle sind auf die Bewegungen der Lebensgeister (s. d.) zu beziehen, sind aber subjective Zustände, sie sind »referri ad animam« (Pass. I, 29). SPINOZA betrachtet die Gefühle als Zustände der Förderung oder Herabsetzung der seelischen Kraft, des Ich. »Laetitia est hominis transito a minore ad maiorem perfectionem« (Eth. III, aff. def. II). »Per laetitiam... intelligam passionem, qua mens ad maiorem perfectionem transit: per tristitiam autem passionem, qua ipsa adminorem transit perfectionem« (III, prop. XI, schol., s. Affect). L. VIVES: »Delectatio sita est in congruentia, quam invenire non est sine proportionis ratione aliqua inter facultatem et obiectum, ut quaedem sit quasi similitudo inter illa« (De an. III). Ähnlich LEIBNIZ (Nouv. Ess. II, ch. 21, § 42), CHARRON (De la sag. III, 38), BOSSUET, BATTEUX, VAUVENARGUES, SULZER, MENDELSSOHN, HUNGAR, WETZEL, VILLAUME, JERUSALEM, COCHIUS, HOFFBAUER (Dessoir, Gesch. d. n. Ps.2, 435 f.), auch HERDER, CHR. SCHMID: »Wenn die Gegenstände... unseres Vorstellungsvermögens so beschaffen sind und in einem solchen Verhältnisse zu uns stehen, daß sie der Empfänglichkeit desselben einen solchen und so vielen Stoff darbieten, als dem Zwecke der fortschreitenden Wirksamkeit seines tätigen Vermögens an denselben angemessen ist: so entsteht das Gefühl der Lust« (Emp. Ps. S. 273, wie REINHOLD, Vers. e. Theor. 8. 143). BENEKE: »Gefühle... sind nichts anderes als das unmittelbare Bewußtsein, welches wir in jedem Augenblicke von den Bildungsverschiedenheiten oder den Abständen zwischen den Entwickelungen unseres Seins haben« (D. n. Ps. S. 186; Skizz. z. Naturl. d. Gef. S. 19 ff.). Nach SCHALLER erklären sich Lust und Unlust aus der Übereinstimmung und dem Widerstreit, in welchem der empfundene Lebensproceß mit der Natur der Seele oder des »Selbstgefühls« steht (Psych. I, 210). Auch die Herbartianer sind hier zu nennen (s. oben), ferner JOUFFROY, W. HAMILTON (Lect. on Met. C. 41 ff.) sieht in der Lust einen Reflex der ungehinderten Ausübung eines Vermögens der Vermehrung der Energie. Nach BAIN beruht das Gefühl auf Harmonie oder Conflict zwischen unseren Empfindungen (Emot. and Will3, C. l ff., p. 10 f.). Nach SULLY ist Gefühl der Ton der Erfahrung (Handb. d. Psychol. S. 310). Es ist das dynamische Element des Willens (l.c. S. 312). Lust beruht auf Erhöhung der psychischen Function durch eine normale, angemessene Übung (l.c. S. 315). Gefühle associieren sich, können auch reproduciert werden (l.c. S. 321). Es gibt auch Gefühlsdispositionen (l.c. S. 322 f.; vgl. Hum. Mind II, C. 13 u. 14; STOUT, Anal. Psychol. II, C. 12; TITCHENER, Outlin. of Psychol.c. 9; BALDWIN, LADD, HÖFFDING). Nach ULRICI stehen die Gefühle im Zusammenhang mit der Förderung und Hemmung, der Harmonie und Disharmonie des psychischen Lebens (L. u. S. S. 447). LIPPS meint das gleiche (Grundt. d. Seel. S. 60, 63 f.). »Das Gefühl... ist der unmittelbare Bewußtseinsreflex der Weise, wie ein seelischer Vorgang ins Ganze der Seele... sich einfügt« (Eth. Grundfr. S. 34). »Das Gefühl der Befriedigung oder Lust ist die Art, wie die Einstimmigkeit eines psychischen Vorganges mit dem, was er in der Seele vorfindet, sich dem Bewußtsein unmittelbar kundgibt« (ib.; vgl. Viertelj. f. w. Ph.[356] XIII, 160). Auf innerer Zusammenstimmung oder Harmonie von Bewußtseinsinhalten beruht die Lust nach (FECHNER und) CASPARI (Zusammenh. d. Dinge S. 470 f.). Nach WUNDT ist das Gefühl ein centraler psychischer Vorgang, die Reaction des Bewußtseins auf die in dasselbe eintretenden Vorstellungen, eine Reactionsweise der Apperception (s. d.), die Art und Weise, wie die Vorstellung vom Ich aufgenommen wird (Vorles.2, S. 225; Grdz. d. ph. Ps. I4, 588 f., II4, 564; Esssys 8, 212; 11, 294). Vgl. weiter unten. Nach ZIEGLER zeigt uns das Gefühl »den Wert an, den ein Reiz für mich hat, und es erzwingt demselben durch diese Wertung und Wertschätzung den Eintritt in mein Bewußtsein« (D. Gef.2, S. 99, vgl. S. 106).

Das Gefühl wird auch als Symptom für die Erhöhung oder Erniedrigung der Lebenstätigkeit, der organischen, physischen Kräfte betrachtet. Anfänge der biologisch-physiologischen Gefühlsbestimmung zeigen sich bei DIOGENES von APOLLONIA, der aus dem Maße der Mischung des Blutes mit Luft die Gefühle erklärt (Theophr., De sens. 43). ARISTIPP setzt die Lust in eine sanfte (leia kinêsis) Unlust in eine heftige Bewegung (tracheia kinêsis) Diog. L. II, 86). Die Lust ist das kata to oikeion das dem Ich Naturgemäße (Plut. Qu. symp. V, 1, 2). HOBBES erklärt die Entstehung des Gefühls aus einer von den Sinneswerkzeugen zum Herzen dringenden Erregung (De corp. C. 25, 12), DESCARTES aus den Bewegungen der Lebensgeister (s. d.). Nach ZÖLLNER bewirkt der Übergang von potentieller in actuelle Energie Lust, das Umgekehrte Unlust, und zwar gilt das auch für das Anorganische, für die Atome (Üb. d. Nat. d. Kometen 1872). Nach LOTZE mißt das Gefühl die augenblickliche Übereinstimmung zwischen Reiz und Nervenfunction (Med. Ps. § 20, S. 239; vgl. S. 246, 253 ff., 564; Mikr. III, 525, I, 204; Gesch. d. Ästh. S. 214 f.). Es ist »das Maß der Übereinstimmung oder des Widerstreites zwischen der Wirkung eines Reizes und den Bedingungen der von ihm angeregten Tätigkeit« (Med. Psychol. S. 263). Es gibt auch gemischte Gefühle (Med. Ps. S. 262). Ähnliches lehrt SERGI (Psych. S. 304 f.; Dolore e piacere 1894), während MEYNERT Lust und Unlust auf Ernährungsverhältnisse der Großhirnrinde zurückführt. A. BAIN bemerkt (ähnlich wie HODGSON): »States of pleasure are concomitant with an increase, and states of pain with an abatement of some or all of the vital functions« (Mental and moral science 1875, p. 75; vgl. Emot. and Will C. 1 – 3, 4 – 13). L. DUMONT betrachtet als Ursache der Unlust ein starkes Abweichen von der molecularen Gleichgewichtslage der Nervensubstanz (Vergnüg. u. Schmerz 1876, S. 78 ff.). Lust entsteht, »wenn an letzter Stelle... eine Vermehrung der Kraft in der Sphäre des Bewußtseins zutage tritt« (l.c. S. 97). Das Gefühl ist keine Empfindung besonderer Art, sondern nur ein Reflex von Empfindungen (l.c. S. 100). Nach A. LEHMANN ist Lust die Folge davon, »das ein Organ während seiner Arbeit keine größere Energiemenge verbraucht, als die Ernährungstätigkeit ersetzen kann« (Hauptge(s. d.) m. Gefühlsleb. S. 14S ff., 16 E; ähnlich G. ALLEN, Phys. Ästh. p. 21). Nach SPENCER sind Lust und Unlust Correlaterscheinungen von Vorgängen, die für den Organismus nützlich bezw. schädlich sind (Psych. I, § 124). Als Ausdruck organischer Zustände betrachten das Gefühl bezw. den Affect JAMES (Psychol. I, p. 143) und C. LANGE (Üb. Gemütsbeweg. 1887). Nach RIBOT ist das Gefühl (»sentiment«) eine »tendance organique«, ein Zeichen (»signe, marque«) für »certains appétits, penchants, tendances«, die befriedigt oder unbefriedigt sind (Psychol. de l'attent. p. 168 ff.; P(s. d.) sentim. p. VIII; 32, 381, 434). Z. OPPENHEIMER: »Lust[357] und Unlust entspricht dem sinnlichen Wohl- oder Übelbefinden des Subjects, der Forderung oder Hemmung des Lebens« (Phy(s. d.) Gef. S. 72). J. DUBOC meint, »daß das, was in dem Lustgefühl... eigentlich. vor sich geht, eine Erhöhung der Lebensenergie vorstellt« (D. Lust S.5). JODL erklärt das Gefühl als »eine psychische Erregung, in welcher der Wert einer im Zustande des lebenden Organismus oder im Zustande des Bewußtseins eingetretenen Änderung für das Wohl oder Wehe des Subjects unmittelbar als Lust oder Schmerz wahrgenommen und« (Lehrb. d. Ps. S. 374). Er Unterscheidet die geistigen Gefühle in Formal- und Persongefühle (l.c. II2, 310 ff., 32o ff.). v. EHRENFELS erklärt Lust und Unlust aus der Annäherung bezw. Entfernung von Assimilations- und Dissimilationprocessen im Nervensystem an ein bezw. von einem Mittelmaß (Syst. d. Werttheor. I, 199). EBBINGHAUS sieht in den Gefühlen »Nebenwirkungen derselben Ursachen, die den begleitenden Empfindungen und Vorstellungen zugrunde liegen« (Gr. d. Psychol. I, 542). Sie haben Beziehungen zur Förderung und Schädigung des Organismus, eine teleologische Grundlage (l.c. S. 543 ff.), ohne unmittelbares Bewußtsein davon (l.c. S. 645). Die Arten der Gefühle ergeben sich aus den Unterschieden der Empfindungen und Vorstellungen (l.c. S. 543). Es gibt sinnliche und Vorstellungsgefühle (l.c. S. 554), Inhalts- und Beziehungsgefühle (l.c. S. 555). Nach W. JERUSALEM ist das Fühlen eine »besondere Grundfunction des Bewußtseins«, der Anfang und die Grundlage des Seelenlebens (Lehrb. d. Ps.3, S. 148). Immer bleiben Lust und Unlust »Symptome und Anreger, immer bleiben sie zur Erhaltung des Lebens in enger Beziehung« (S. 149). Wie Wundt (s. unten) unterscheidet Jerusalem drei Grundrichtungen des Gefühls (S. 149). Allgemeine Eigenschaften des Gefühls sind: l) »Alle Gefühle bewegen sich in Gegensätzen, zwischen denen sich eine größere oder geringere Indifferenzzone befindet.« Beide Gegensätze sind positiv. 2) »Alle Gefühle zeigen starke Abstufungen der Intensität.« 3) »Alle Gefühle äußern sich in Bewegungen.« 4) Durch Wiederholung stumpfen sich die Gefühle ab. 5) Alle Gefühle stehen mit der Erhaltung des Lebens in engem Zusammenhang (S. 150 f.). Biologisch erfolgt die Classification der Gefühle in: Individualgefühle, Familien-, patriotische Gefühle, Gefühle der Sympathie (Mitgefühl); sittliche, religiöse, ästhetische, intellectuelle Gefühle (S 155 f.). Nach OSTWALD wird jede Förderung des Energiestroms im Organismus als angenehm, jede Störung als unangenehm empfunden. Nicht der Besitz, sondern der Verbrauch überschüssiger Energievorräte ist von Lust begleitet (Vorles. üb. Naturphilos.2, S. 388). Vgl. BEAUNIS, Sensat. Internes, ch. 17 ff.; KRÖNER, Das körperl. Gefühl.

Zum Streben und Wollen wird das Gefühl in verschiedener Weise in Beziehung gebracht. So von den Scholastikern (im Anschlusse an ARISTOTELES, De an. I, 7) zu den Begehrungen des Guten und Verabscheuungen des Schlechten (THOMAS AQUINAS, SUAREZ, De pass. I, 2). – Nach BRENTANO sind Gefühl und Wille stets vereinigt als »Phänomene der Liebe und des Hasses« (Psych. I, 307 f.). Die Gefühle sind intentionale (s. d.) Acte, haben eine Richtung auf etwas (l.c. I, 116 ff.). FECHNER: »Wir finden, daß in uns selbst alles, was den Charakter der Unlust trägt oder uns aus dem Gesichtspunkt des Übels erscheint, grundgesetzlich eine psychische Tendenz mitführt, diese Unlust, des Übelscheinende zu beseitigen, indes das Lustvolle, das, was uns als gut erscheint, das Streben zu seiner Erhaltung oder Steigerung in uns erweckt« (Zendav. I, 287). Nach WINDELBAND sind die Gefühle »nichts anderes als das Mittelglied, vermöge dessen wir von unserem eigenen an sich unbewußten Willen überhaupt[358] etwas erfahren«. Sie bedeuten eine »Reaction auf die Bedürfnisse und Triebe des Willens« (Prälud. S. 194 f.). E. v. HARTMANN bestimmt (wie schon SCHOPENHAUER) Lust und Unlust als »Willensbefriedigung« und »Repression des Willens« (Kateg. S. 66). Sie sind »bloße Affectionen oder Modi des Willens«.(S. 64), »Formen der Bewußtwerdung des Willens in seiner Collision mit anderm Wollen« (S. 63). Das bewußte Gefühl ist »Reaction des Wollens auf eine ihm widerfahrene Hemmung; beziehungsweise auf die Überwindung dieser Hemmung« (Mod. Ps. S. 199; Ph. d. Unb.10, 34 ff., 41 ff.; Neukant. 296 f., 359 ff.). »Das Bewußtsein der Unlust ist die Stupefaction des Willens über die seinem eigensten Streben zuwiderlaufende Hemmung und Stauung seiner Kraft« (Mod. Ps. S. 200). Der Übergang von Spannkraft in lebendige Kraft erregt Lust, die Stauung von lebendiger Kraft in Spannkraft Unlust (S. 199; Kat. S. 59; Ph. d. Unb.10, II, 37 f., 113 f., III, 116 f.). Das Gefühl ist »Product des Wollens« (Mod. Ps. S. 199). Schon den Uratomen kommt ein Gefühl zu, aus solchen Gefühlen setzen sich die Empfindungen (s. d.) zusammen (Kat. S. 59; Mod. Ps. S. 195 f.). Nach HAMERLING ist das Gefühl »der Bezug, welchen die Wahrnehmung oder Vorstellung zu unserem Willen hat« (Atom. d. Will. I, 270). »Lust ist befriedigter, Unlust gehemmter Wille« (ib.). NIETZSCHE erklärt (wie E. v. HARTMANN), das Gefühl sei kein Motiv, sondern »Begleiterscheinung«, »Symptom«, nämlich der erreichten Macht, eine »Differenz-Bewußtheit«. Lust und Unlust sind nur Folgen des »Willens zur Macht« (s. d.). Lust ist ein »Plus-Gefühl von MachtUnlust »Hemmung eines Willens zur Macht.« Gefühle sind also Willensreactionen, die zugleich in der Centralsphäre des Intellects wurzeln, ein Urteilen, ein Messen nach der Gesamtnützlichkeit oder Gesamtschädlichkeit (als Niederschlag langer Erfahrung – etwas Ähnliches bei SPENCER) enthalten (WW. XV, 262, 302 ff., 307, 312). Auch RIBOT (s. oben) ist hier anzuführen. PAULSEN erklärt: »Die Urform des Willens ist blinder Trieb, er erscheint im Bewußtsein als gefühlter Drang. Setzt der Drang sich durch, so wird die gelingende Lebensbetätigung mit lustbetonten Gefühlen begleitet; Hemmung der Lebensbetätigung wird mit Unlustgefühlen empfunden« (Syst. d. Eth. I5, 208). »Jede Willensregung ist ursprünglich zugleich Gefühlserregung und umgekehrt, jede Gefühlserregung ist zugleich positive oder negative Willensregung« (l.c. S. 209).

WUNDT sieht in den »Gefühlselementen« oder »einfachen« Gefühlen die »subjectiven« Elemente des Bewußtseins (Gr. d. Ps.5, S. 36). »Minimal-« und »Maximalgefühl« bezeichnen die Endpunkte der Intensitätsgrade des Gefühls (S. 38). Die Gefühlsqualitäten sind durch »größte Gegensätze« ausgezeichnet, zwischen denen eine »Indifferenzzone« liegt (S. 41). Der Ursprung der Gefühle ist ein einheitlicher (S. 44). Sie sind ebenso real wie die Empfindungen (S. 45) Sinnliches Gefühl (Gefühlston) ist »das mit einer einfachen Empfindung verbundene Gefühl« (S. 93). Drei Hauptrichtungen des Gefühls lassen sich unterscheiden: Lust und Unlust (Qualitätsrichtungen), Erregung und Beruhigung (Intensitätsrichtungen), Spannung und Lösung (Zeitrichtungen), abhängig vom Verlauf der psychischen Vorgänge (S. 101, Vorles. üb. d. Mensch.3, 238 ff.). Aus den Verbindungen einfacher gehen »zusammengesetzte« Gefühle hervor, in welchen das »Totalgefühl« gegenüber den »Partialgefühlen« etwas Neues darstellt (Grdz. d. ph. Ps. II4, 498; Gr. d. Ps.5, S. 189 ff.). Die Gefühle sind als Momente von Willenshandlungen aufzulassen. »Alle, selbst die verhältnismäßig indifferenten Gefühle enthalten in irgend einem Grade ein Streben oder [359] Widerstreben...« (Gr. d. Ps. S. 220 f). Im einzelnen gibt es zwar Gefühle, die nicht in Affecten und Willenshandlungen endigen, im ganzen Zusammenhange aber »kann das Gefühl ebenso gut als der Anfang einer Willenshandlung wie umgekehrt das Wollen als ein zusammengesetzter Gefühlsproceß und der Affect als ein Übergang zwischen beiden betrachtet werden« (S. 221). Gefühl und Wille sind »Teilerscheinungen eines und desselben Vorgangs«, Gefühle sind teils Anfangs-, teils Begleitzustände des Wollens, Willensrichtungen. Die Gefühle sind Elemente des Wollens. Die »Einheit der Gefühlslage« in jedem Moment beruht auf der Einheit des Wollens (Grdz. d. ph. Ps. II4, 498; Vorles.3 245, 252 Ess. 8, 213 ff., 220; Eth.2, 436; Phil. Stud. XV, 149 ff. gegen TITCHENER in Zeitschr. f. Psychol. XIX, 321 ff.). Vgl. CESCA, Die Lehre von der Natur der Gefühle (Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. X, 1886).

Nach F. V. FELDEGG (Das Gefühl als Fundam. d. Weltordnung 1890; Beiträge zur Philo(s. d.) Gefühls 1900) ist das Gefühl metaphysisches Princip. Vgl. Affect, Empfindung, Lust.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 1. Berlin 1904, S. 352-360.
Lizenz:
Faksimiles:
352 | 353 | 354 | 355 | 356 | 357 | 358 | 359 | 360
Kategorien:

Buchempfehlung

Schnitzler, Arthur

Traumnovelle

Traumnovelle

Die vordergründig glückliche Ehe von Albertine und Fridolin verbirgt die ungestillten erotischen Begierden der beiden Partner, die sich in nächtlichen Eskapaden entladen. Schnitzlers Ergriffenheit von der Triebnatur des Menschen begleitet ihn seit seiner frühen Bekanntschaft mit Sigmund Freud, dessen Lehre er in seinem Werk literarisch spiegelt. Die Traumnovelle wurde 1999 unter dem Titel »Eyes Wide Shut« von Stanley Kubrick verfilmt.

64 Seiten, 4.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantische Geschichten II. Zehn Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für den zweiten Band eine weitere Sammlung von zehn romantischen Meistererzählungen zusammengestellt.

428 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon