Wipper [1]

[938] Wipper sind Kipper (s.d.) für (schmalspurige) Grubenwagen; s.a. Grubenbahnen, Massentransport und [1].

Um Grubenwagen schnell zu entleeren, werden verwendet:

1. Kreiselwipper. Fig. 1 zeigt eine fahrbare Bauart, während Fig. 2 und 3 einen festliegenden derartigen Wipper darstellen; sie werden besonders auf Ladebühnen benutzt beim Verladen von Erzen, Steinkohlen u.s.w. unmittelbar in Schiffe oder in Eisenbahnwagen; ferner zum Spülversatz (s. Druckwasserförderer), auch zu Haldenschüttungen (s. 2.) u.s.w. Spurweite bis 600 mm, Gewicht rund 500 kg. Neuerdings werden auch ganze Züge ([3], S. 133, Abb. 320) durch derartige Mehrfach- oder weitspannende (13 m) Kreiselwipper auf einmal (in rund 5 Sekunden) entleert. Drehmotor 5 PS., Fahrmotor 16 PS., Fahrgeschwindigkeit 65–70 m/Min.; Steuerung der beiden Bewegungen von einem auf dem Kranträger befindlichen Führerstand [2].[938]

2. Kopfwipper (Fig. 4 und 5), besonders beim Entleeren auf Sturzhalden (vgl. Haufenlager). Auf dem vorgebauten Holzgerüst wird die Kippvorrichtung festgeschraubt. Ist die Haldenausschüttung soweit vorgeschritten, daß ein Umkippen des Förderwagens nicht mehr möglich ist, so wird ein neues Gerüst weiter vorgebaut und auf demselben die Kippvorrichtung wieder festgeschraubt. Das Gewicht und die Bauart dieses Wippers richten sich nach der Form und der Größe der zu kippenden Gruppenwagen [3].


Literatur: [1] Buhle, Massentransport, Stuttgart 1908, S. 133 ff.; Ders., »Hütte«, 19. Aufl., I. Teil, S. 1239 ff. bezw. 20. Aufl., II. Teil, S. 496; v. Hanffstengel, Dinglers Polyt. Journal 1903, S. 343; Ders., Die Förderung von Massengütern, II. Teil, Berlin 1909, S. 37 bezw. 57 ff.; Berndt, Handb. d. Ingenieurwissensch., IV. Teil, Bd. 3, S. 284 ff.; ferner »Glückauf« 1904, Tafel 32 (ganze Anlage). – [2] Buhle, Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1909, S. 841 ff.; Ders., Glasers Ann. 1908, II, S. 10, sowie Schutt, »Stahl und Eisen« 1909, S. 546 (Bauart Heckel); »Glückauf« 1907, S. 1357 u. 1674 (Bauart Pohlig). – [3] Baum, »Glückauf« 1908, S. 565 (System Wilson).

M. Buhle.

Wipper in der Aufbereitung und im Bergbau sind Einrichtungen, die das Entleeren der Fördergefäße erleichtern. Je nachdem der Hund in der Längsrichtung oder nach der Seite gekippt wird, unterscheidet man Kopfwipper und Kreiselwipper. Die Kopfwipper können so eingerichtet werden, daß wegen der Lage des Schwerpunktes im ganzen System der volle Hund selbsttätig kippt und der leere sich ebenso mit dem Wipper aufrichtet. – Kreiselwipper werden entweder mit der Hand gedreht oder durch maschinellen, ein- und ausrückbaren Antrieb (Dampfwipper). Zuweilen werden Kreiselwipper, um die Entleerung des Hundes an beliebiger Stelle vorzunehmen, auf fahrbare Wagen gesetzt (Wipperwagen). Näheres s. Treptow, E., Grundzüge der Bergbaukunde u.s.w., 4. Aufl., 1907, S. 544.

Treptow.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 4., Fig. 5.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 938-939.
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