[515⇒] Englischer Schweiß, Schweißfieber (Febris miliāris), ansteckende Krankheit, im 15. und 16. Jahrh. bes. in England, bei großer Nervenschwäche und Schweißabsonderung tödlich verlaufend; in neuerer Zeit auch als Schweißfrieselfieber beobachtet. [⇐515]
Schweißfieber, s. Englischer Schweiß.
[819⇒] Englischer Schweiß (Englisches Schweißfieber), eine erloschene, zuerst 1485 in England ausgebrochene Infektionskrankheit, verbreitete sich im 16. Jahrh. auch auf Nordfrankreich, Dänemark, Holland und Deutschland, ergriff an die Hälfte der Bevölkerung und tötete in kurzem Verlaufe (224 Stunden) ca. 90 Proz. der Befallenen. Sie verlief unter heftigen Herzbeklemmungen, Pulsschwäche, starkem Schweißausbruch mit Frieselausschlag und großer nervöser Erschöpfung. Eine ganz ähnliche Epidemie ergriff 1802 das schwäbische Dorf Röttingen, blieb aber völlig beschränkt. Vgl. Hecker, Der Englische Schweiß (Berl. 1834); Türck, De la suette miliaire (Par.1841). [⇐819]
Schweißfieber, soviel wie Englischer Schweiß (s. d.).
[761⇒] Englischer Schweiß (Sutor anglicus), merkwürdige, am Ende des 15. u. im Anfange des 16. Jahrh. verbreitete, fast immer tödtliche Fieberkrankheit, die weder vorher noch nachher wieder beobachtet wurde; ausgezeichnet durch heftigen, 8 bis 24 Stunden anhaltenden Schweiß mit höchster Erschöpfung, unersättlichem Durste u. großer Angst Sie brach zuerst in England 1486 (od. 1485) im August aus, dauerte bis zu Ende October u. verbreitete sich über das ganze Land. Der 2. Ausbruch erfolgte 1507, der 3. 1517; jetzt tödtete sie bisweilen schon in Zeit von 23 Stunden u. gelangte bis Calais; 1525 erfolgte der 4. Ausbruch u. breitete sich auch in Holland, Deutschland u. Polen aus. Zum 5. Mal erschien sie in England 1551. Fast immer herrschte die Krankheit im Sommer u. Herbst, bei feuchter, neblicher Witterung; es wurden, wenn sie einmal ausgebrochen war, junge, starke Personen, od. Leute aus den höhern Ständen (so auch König Heinrich VIII., der jedoch gerettet wurde), von ihr ergriffen. Jedenfalls ist der E. S. nur ein heftiges sogenanntes Schweißfieber (Febris sudatoria, Hydronosus) gewesen, wie es auch heutzutage, wenn auch selten u. mäßiger, als sogenannte Frieselkrankheit (Miliaria) beobachtet wird; vgl. Hecker, Der Englische Schweiß, Berl. 1834. [⇐761]
Schweißfieber, 1) (Febris elodes), mit starkem erschöpfendem Schweiße verbundenes Fieber; 2) so v.w. Englischer Schweiß.
[565⇒] Englischer Schweiß, Epidemie, die sich in England 1485 zeigte, ausgezeichnet durch heftigen, 8 bis 24 Stunden dauernden Schweiß, bei unersättlichem Durst und gänzlicher Erschöpfung, fast immer tödtlich. Der 2. Ausbruch fand 1507 statt, der 3. 1517; 1524 der 4. (wo die Krankheit sich auch über Deutschland und Polen verbreitete) und 1551 [⇐565][566⇒] der 5., fast immer im Sommer u. Herbst, besonders jungen, kräftigen Leuten gefährlich. [⇐566]
[1737⇒] Das Schweißfieber, des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing. ein ansteckendes Fieber, wobey der Kranke in einem beständigen Schweiße liegt; Febris elodes, die Schweißsucht, Schweißseuche, ehedem der Englische Schweiß. [⇐1737]
Buchempfehlung
Die Geschwister Amrei und Dami, Kinder eines armen Holzfällers, wachsen nach dem Tode der Eltern in getrennten Häusern eines Schwarzwalddorfes auf. Amrei wächst zu einem lebensfrohen und tüchtigen Mädchen heran, während Dami in Selbstmitleid vergeht und schließlich nach Amerika auswandert. Auf einer Hochzeit lernt Amrei einen reichen Bauernsohn kennen, dessen Frau sie schließlich wird und so ihren Bruder aus Amerika zurück auf den Hof holen kann. Die idyllische Dorfgeschichte ist sofort mit Erscheinen 1857 ein großer Erfolg. Der Roman erlebt über 40 Auflagen und wird in zahlreiche Sprachen übersetzt.
142 Seiten, 8.80 Euro