[499⇒] Elefant (Elĕphas), Gattg. der Rüsseltiere (s.d.), mit 1,5-2,5 m langem Rüssel, der als Greif-, Geruchs-und Tastorgan dient, zwei großen (1-2,5 m lg.) nach unten und vorn gerichteten Stoßzähnen im Zwischenkiefer, kleinen Augen, dünn behaarter, grauer Haut, mittellangem Schwanz mit Borstenbüschel. In jeder Kieferhälfte (außer den Stoßzähnen) immer nur ein Backzahn auf einmal, hinter dem aber im Maße der Abnutzung Ersatzzähne nachwachsen. Größte E. 4 m hoch, 5 m lg., bis 6000 kg schwer. Leben in Herden, nähren sich von Blättern und Zweigen. Tragzeit 20 1/2 Monate. Die das Elfenbein liefernden Stoßzähne können bis 70 kg schwer werden. Afrik. E. (E. africānus Blumenb. [Tafel: Afrikanische Tierwelt, 7]), mit niedrigem Kopf, gewölbter Stirn, sehr großen Ohren, drei hufartigen Nägeln an den Hinterfüßen, Mittelafrika; größer und wilder als der asiat. oder ind. E. (E. asiatĭcus Blumenb., indĭcus Cuv. [Tafel:Asiatische Tierwelt, 24]), mit hohem Kopf, konkaver Stirn, kleinen Ohren, vier hufartigen Nägeln an den Hinterfüßen, Vorder- und Hinterindien, als Zug-und Lasttier gezähmt. Ein ausgestorbener Verwandter des E. ist das Mammut (s.d.). – Vgl. Bolau (1887). [⇐499]
[599⇒] Elefant (Elephas L.), Gattung der Rüsseltiere (Proboscidea), umfaßt die größten unter den gegenwärtig lebenden Landtieren, mit kurzem, dickem Rumpf, sehr kurzem Hals, rundem, durch Höhlen in den obern Schädelknochen aufgetriebenem Kopf, ziemlich hohen, säulenartigen Beinen, 35 bis auf die Hufe verbundenen Zehen, zwei Stoßzähnen in den Zwischenkiefern und nur noch einem Backenzahn in jedem Kiefer. Dieser Zahn besteht aus zahlreichen Platten, die ihrer ganzen Länge nach durch Zement verbunden sind.
Die Nase ist zu einem langen, beweglichen Rüssel mit fingerartigem Fortsatz (Fig. 1) verlängert und durch zahlreiche Ring- u. Längsmuskeln bedeutender Zusammenziehung und Ausstreckung fähig. Die Augen des Elefanten sind klein, die Ohren sehr groß, der Schwanz mittellang mit einem Büschel sehr grober Borsten. Die Haut ist braungrau oder schiefergrau, fast erdfarben, runzelig, schwielig, mit wenigen dunkeln Borsten besetzt. Die Stoßzähne wachsen ununterbrochen fort und erreichen eine Länge von bisweilen mehr als 3 m und ein Gewicht von 7590 kg; gewöhnlich sind sie nur bis 2 m lang und 3050 kg schwer (vgl. Elfenbein). Beim asiatischen Elefanten fehlen die Stoßzähne sehr oft den Männchen (auf Ceylon ist dies die Regel), und die Weibchen haben gewöhnlich gar keine oder nur stummelhafte. Der auffallend große Backenzahn nutzt sich allmählich ab, wird aber, sobald er den Dienst versagt, durch einen hinter ihm erscheinenden neuen Zahn ersetzt, der allmählich weiter nach vorn rückt und vor dem Ausfallen des letzten Stummels in Tätigkeit tritt. Dieser Zahnwechsel findet sechsmal statt. In dem Rüssel ist bei den Elefanten Geruchs- und Tastorgan vereinigt. Sie fassen mit ihm, wie mit einem Finger, selbst die kleinsten Gegenstände. Zugleich dient ihnen auch der Rüssel als Organ zum Schöpfen und Einsaugen des Wassers, zum Trinken, oder um sich damit zu bespritzen; denn es finden sich in demselben zwei nebeneinander in der ganzen Länge hinlaufende Kanäle, die sie durch Einsaugen mit Wasser füllen, worauf sie dieses in das geöffnete Maul spritzen. Auch ist der Rüssel eine Waffe, mit welcher der E. furchtbare Schläge geben kann. Eine zweite, ebenso wirksame Waffe besitzt er in den zwei Stoßzähnen. Diese sind von oben nach unten, jedoch vorwärts gerichtet und von der Wurzel bis mr Spitze mäßig aufwärts gekrümmt. Man unterscheidet mit Sicherheit zwei Arten: [⇐599][600⇒] Der indische E. (Elephas asiaticus Bl., Fig. 2, und Tafel »Orientalische Fauna«, Fig. 8), bis 3,5 m lang, mit 2 m langem Rüssel und 1,5 m langem Schwanz, wird bis 3,5 m hoch und 34000 kg schwer, mit massigem, hohem, breitstirnigem Kopf, konkaver Stirn, in der Regel etwa 1,6 m langen und 20 kg schweren Stoßzähnen, mittelgroßen Ohren, deren Oberrand vorn und an der Innenseite umgekrempt ist, tief herabhängender Unterlippe, an den Vorderfüßen mit 5, an den Hinterfüßen mit 4 Hufen. Die Haut ist fahlgrau, am Rüssel, Unterhals, an der Brust und dem Bauch in Fleischrötlich übergehend und hier dunkel gefleckt. Er bewohnt alle größern Waldungen in Vorderindien, Assam, Birma, Siam, die Malaiische Halbinsel, Ceylon, Sumatra und Borneo, ist aber in vielen Gegenden, wie in Borneo, bereits ausgerottet. Der E. von den Inseln bildet nach Schlegel eine besondere Art (E. sumatranus). Der afrikanische E. (E. africanus Bl., Fig. 3, und Tafel »Äthiopische Fauna«, Fig. 8) wird wahrscheinlich größer als der indische und hat namentlich auch viel größere Stoßzähne, macht aber mit seinem kürzern, höher gestellten Leib, dem niedrigen flachen Kopf, den außerordentlich großen Ohren, dem dünnen Rüssel, der schmalen Brust und den häßlichen Beinen bei weitem nicht den majestätischen Eindruck wie jener. Er hat an den Vorderfüßen 4, an den Hinterfüßen 3 Hufe.
Die Falten und Risse der Haut zeigen gröberes Gepräge, auf Hals und Widerrist steht ein schwacher Haarkamm, auch hängen von Hals und Bauch dünn stehende Haare herab; die Farbe der Haut ist schieferblaugrau, aber durch Schmutz und Staub schmutzig fahlbraun. Er findet sich in ganz Innerafrika, ist aber im 19. Jahrh. bedeutend zurückgedrängt. Jetzt lebt er vom Breitengrad des Tsadsees bis zu dem des Ngamisees. Nördlich vom Kongo bis zum Kamerun und an der Ostküste in portugiesischen Gebieten sowie zwischen Witu und dem Dschuba findet er sich noch in den Küstengegenden, während er sich sonst ins Innere zurückgezogen hat. Im Sambesigebiet und in nördlichen Strichen des deutschen südwestafrikanischen Schutzgebietes ist er noch ziemlich häufig, auch findet er sich gänzlich abgesondert noch in der Kapkolonie östlich von der Mosselbai.
Die Elefanten leben herdenweise in größern Waldungen, mit hohem Gras bewachsenen Steppen, in denen Bäume nicht gänzlich fehlen, auch in hügeligen, bergigen Gegenden bis zu 3000 m ü. M., aber nur, wo reichlich Wasser vorhanden ist; sie verweilen am Tag im Dickicht und machen nachts ihre Ausflüge. Dabei brechen sie durch den Urwald Pfade, überwinden im Gebirge Schwierigkeiten, denen das Pferd nicht gewachsen ist, und klettern geschickt. Gewöhnlich gehen sie in ruhigem, gleichmäßigem Paß, können aber auch so schnell laufen, daß ein Reiter sie kaum einholt; in der Ruhe führen sie mit den einzelnen Gliedmaßen eigentümliche schwingende Bewegungen aus; sie schlafen oft im Stehen, lagern sich aber auch, nehmen auf freien, sandigen Flächen Staubbäder, indem sie sich mit dem Rüssel den Sand über den Leib werfen, und gehen auch ins Wasser, wobei sie sehr geschickt schwimmen. Das Gesicht des Elefanten ist sehr beschränkt, Geruch und Gehör sind aber hoch entwickelt und auch Geschmack und Gefühl verhältnismäßig sein. Dabei ist der E. höchst intelligent, und im Umgang mit dem Menschen entwickelt sich sein Verstand außerordentlich. In der Wildnis ist er ruhig und harmlos, greift niemals an und wird von keinem Tier angegriffen. Madenhacker, Kuhreiher und andre Vögel sammeln sich auf seinem Rücken und reinigen ihn von Ungeziefer. Die Herden, die 3050, selbst 200 Tiere umfassen, halten sich sehr abgeschlossen, repräsentieren Familien und nehmen keine fremden Elefanten auf. Von der Herde getrennte Tiere bleiben für immer einsam und zeigen sich oft bösartig. Auf einen männlichen Elefanten finden sich in den Herden 68 Weibchen; das klügste Tier, Männchen oder Weibchen, fungiert als Führer. Hauptnahrung sind Blätter und Zweige, seltener Gras. Bisweilen fallen sie in die Felder, aber in der Regel genügen die leichtesten Umzäunungen, sie abzuhalten, während sie in eine Lücke derselben sofort eindringen. 1822 Monate nach der Paarung wirft der E. ein Junges von etwa 90 cm Höhe, dieses wächst bis zum 25. Jahr, erreicht seine Vollkraft mit 35 Jahren und soll 150 Jahre alt werden, doch sterben in der Gefangenschaft die meisten vor Ablauf von 20 Jahren. Das Männchen wird mit 20, das Weibchen mit 16 Jahren fortpflanzungsfähig, doch pflanzen sie sich gefangen selten fort. Die Elefanten gehen mehr und mehr ihrer Ausrottung entgegen, da sie des Elfenbeins halber stark verfolgt werden. Ein guter Schütze tötet einen Elefanten durch einen Sch uß hinter das Ohr, viele Elefanten werden aber auch in Fallgruben etc. gefangen und durch Speere getötet. Man ißt das Fleisch der Füße, des Rüssels und die Zunge, das zäher und grobfaseriger als Rindfleisch, sonst schmackhaft ist, und benutzt auch die Haut. Die Neger dörren das Fleisch und zerreiben es dann zu Pulver, um es ihren Speisen beizumischen. Im Einfangen und Zähmen der wilden Elefanten zeigen die Eingebornen Indiens große Geschicklichkeit. Auf Ceylon gibt es eine Zunft von Elefantenjägern, Panikis, die mit einer dehnbaren, starken Schlinge in den Wald ziehen und diese dem Elefanten um ein Bein werfen, worauf ein Gehilfe sie an einem Baum befestigt. Durch Feuer, Rauch, Hunger, Durst und stete Beunruhigung machen sie dann den Gefangenen matt, um ihn endlich durch Erweisung von allem, was ihm angenehm ist, in wenigen Monaten zu zähmen. Außerdem werden aber auch ganze Herden gefangen, indem man einen Platz im Wald von etwa 150 m Lunge und 75 m Breite mit starken Pfählen umgibt (Korral), die Herden aus einem Umkreis von mehreren Meilen allmählich dem Korral zutreibt und dann durch Schießen, Schreien, Trommeln zum Eintritt durch das Tor nötigt. Die Tiere werden [⇐600][601⇒] dann allmählich matt gemacht, mit Hilfe von zahmen Elefanten, mit denen der Jäger sich in den Korral begibt, gefesselt und an Bäume gebunden. Nach drei Tagen beginnen sie zu fressen und werden dann gezähmt und abgerichtet, wobei wiederum zahme Elefanten wesentliche Dienste leisten. Nach zwei Monaten kann der E. von seinem Führer (Kornak) allein geritten werden, und nach drei Monaten kann man ihn zur Arbeit, besonders als Zugtier, verwenden. Ein E. trägt auf kurze Strecken wohl 1000 kg, doch darf man ihn auf dem Marsch nur mit 350, höchstens 500 kg belasten. In Ceylon spannt man ihn auch vor den Pflug. Er frißt in der Gefangenschaft bei der Arbeit täglich ca. 300 kg Grünfutter. Im Zoologischen Garten erhält er etwa je 8 kg Weizenkleie und Roggenbrot, 2 kg Reis und 25 kg Heu. Der afrikanische E. wird nicht gezähmt, er ist aber zähmbar wie der indische und würde bei gleicher Behandlung wenn nicht ebensoviel wie jener, doch immer noch recht Erhebliches leisten. Der gezähmte E. ist in der Regel sanft, folgsam und anhänglich an seinen Führer und Wärter; dabei aber gegen Strafe, Mißhandlung und Neckerei sehr empfindlich und dann im höchsten Grad rachgierig und grausam.
Die indischen Dichter preisen den Elefanten als Symbol der Weisheit und des Mitgefühls; der Gott Ganesa, der Schirmherr der Künste und Wissenschaften, erscheint in den indischen Tempeln mit dem Haupt eines Elefanten; ein E. ist das Reittier Indras, und acht Elefanten tragen das Weltall. Der weiße E., ein Albino, der aber keineswegs weiß, sondern blaß rötlichbraun ist, einige weiße Haare und eine gelbliche Iris besitzt, gilt den Buddhisten als eine Inkarnation der verschiedenen Buddhas und steht deswegen in Hinterindien in großem Ansehen. Die Inder waren die ersten, die den Elefanten zähmten und zum Kriege verwendeten, und als die Perser erobernd nach dem Osten vordrangen, fand diese Einrichtung auch bei ihnen Eingang. Das Sanskrit hat für ihn gegen 100 verschiedene Bezeichnungen. Als Elephas bildete das Elfenbein einen Handelsartikel schon bei den alten Äthiopiern; auch Homer erwähnt das Elfenbein unter demselben Namen, und Herodot nennt das Tier bei einer Aufzählung der Fauna Libyens. Ktesias, der Leibarzt des Artaxerxes, beschrieb zuerst einen Elefanten nach eigner Anschauung in Babylon. In der Schlacht von Arbela erbeutete Alexander d. Gr. 15 dieser Tiere, nach denen Aristoteles nun eine genaue Beschreibung lieferte. Nach Alexanders Tod kamen seine 300 Elefanten in verschiedene Länder, besonders nach Syrien und Ägypten. Auch in Europa hat man Elefanten zu Kriegszwecken benutzt, und Pyrrhus führte 20 Stück gegen die Römer. Den Karthagern leisteten die afrikanischen Elefanten große Dienste. Die Römer benutzten sie nach Cäsar nur noch zu Kampfspielen und schlachteten sie oft scharenweise hin; sie wurden aber auch abgerichtet, so daß sie nach dem Takte tanzten, auf einem schräg gespannten Seil gingen, Buchstaben mit dem Griffel zeichneten etc. Der afrikanische E. bevölkerte noch zu Hannibals Zeiten den Atlas, und zu Anfang des 18. Jahrh. fand er sich noch von 20° nördl. Br. bis zur Kapkolonie, während er jetzt viel weiter zurückgedrängt ist. Die alten Ägypter kannten beide Arten, und zu allen Zeiten bildete das Elfenbein einen Hauptbestandteil des Tributs, den asiatische und afrikanische Völker den Ägyptern leisteten. In der Schlacht bei Raphia 217 v. Chr. kämpften 73 afrikanische Elefanten gegen 102 asiatische sehr unglücklich. Auf babylonischen und assyrischen Denkmälern findet sich stets der asiatische E. abgebildet. Die erste größere Zahl indischer Elefanten, die in der Neuzeit in die Hände von Europäern kam, dürften die sechs Elefanten gewesen sein, die den Zug Solimans mitmachten und bei dem Sieg auf dem Fernitzer Felde 1529 erbeutet wurden. Vgl. Armandi, Histoire militaire des éléphants (Par. 1842, neue Ausg. 1881); Bolau, Der E. in Krieg und Frieden (Hamb. 1887); Holder, The ivory king (2. Aufl., Lond. 1892); Cherville, Les éléphants, état sauvage, domestication (Par. 1895). Über die paläontologische Geschichte der Gattung s. Rüsseltiere. [⇐601]
[631⇒] Elephant, 1) (Elephantus, Elephas L., Barrus), Gattung aus der Säugthierordnung Dickhäuter bei Cuvier, der Vielhufer bei And., hat 2 lange, etwas vorgebogene Stoßzähne im Oberkiefer, welche eigentliche Vorderzähne sind, keine Eckzähne, 23 Backzähne, die er bis 8 Mal wechseln soll, eine in einen langen, beweglichen, bis ins Maul beugbaren, dünnen Rüssel auslaufende Nase, kleine Augen, schlappe, breite Ohren, großen Kopf, kurzen Hals, plumpen, dicken, wenig behaarten Leib, Schwanz mit Haarbüschel, dicke Beine mit 5 Zehen; lebt in Wäldern Indiens u. Afrikas heerdenweise, ist das größte Landthier, bringt ein Junges, wird sehr alt, frißt Vegetabilien, trinkt aber aber auch gern geistige Getränke. Seine Gelehrigkeit (welche die des Hundes doch nicht übersteigt), macht ihn beliebt, die Führer (Cornacs) leisten viel mit ihm. Seinen Rüssel u. die vorn am Rande befindliche fingerartige Verlängerung, braucht der E., wie der Mensch Hand u. Finger, zum Öffnen der Flaschen, Umdrehen der Schlüssel, Aufheben selbst kleiner Geldstücke von der Erde; der Rüssel ist ferner Geruchs- u. Athmenorgan, dient zur Hervorbringung [⇐631][632⇒] eines trompetenartigen Tons, zum Abreißen des Grases u. anderer Vegetabilien u. zur Aufnahme der Speise u. Getränke in das Maul. Er ersetzt den Morgenländern Zug- u. Lastthiere, läuft in einem Tage 910 Meilen im Trabe, seine Stoßzähne (Elephantenzähne, einer zu 60 bis 180 Pfund, die unter 18 Pfund sind die geringsten u. heißen Serivelloes), geben Elfenbein, sein Schwanz Fliegenwedel, sein Fleisch wird hier u. da gegessen. Arten: a) Der Afrikanische E. (Elephantus africanus), Kopf rundlich, gewölbt, Ohren groß, nur 3 Zehen an den Hinterfüßen, auf den Flächen der Backzähne rautenförmige Querbänder, wird 8 bis 12 Fuß hoch, hat verhältnißmäßig große Stoßzähne, ist wild, lebt in Heerden zu 100150 Stück, wird um der Zähne willen gejagt, blos geschossen, jetzt nicht mehr gezähmt, findet sich vom Senegal bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung. b) Der Asiatische E. (E. asiaticus, E. indicus), Kopf länglich, Stirn vertieft, Querbänder auf der Kauflächeder Backenzähne wellenförmig, Ohren u. Stoßzähne kürzer als bei jenem, 4 Klauen an den Hinterfüßen, wird bis 16 (nach Anderen nur 12) Fuß hoch, wiegt gegen 7000 Pfund; lebt in Heerden auf dem Festlande u. den Inseln des südlichen Asien, wirst ein Junges, welches mit dem Maule saugt, mit dem Rüssel aber das Eiter drückt; wird wegen seiner Brauchbarkeit gefangen (durch Schlingen, in Verhauen, in Gruben, durch Treibjagden etc.), u. kannüber 3000 Pfund tragen. c) Versteinert als Überreste der Urwelt, finden sich fast überatt eine besondere Art E-en, s. Mammuth, Ohiothier u. Mastodon. Der E. kommt in Indien als heiliges Thier vor, wo er das Reitthier des Indra ist u. Iravata heißt; auch Buddha bedient sich im Himmel eines E-en als Reitthier u. dieser heißt Eravum. Außerdem ist der E. hier das Sinnbild des Buddha Adschita, u. ist in mehreren Reichen Ostindiens Gegenstand der Verehrung, bes. die weiße Spielart; so in Siam, wo das Auffinden u. Einfangen eines weißen E-en den Glanzpunkt einer Regierung ausmacht. In Indien erscheint der E. auch im Kriege gebraucht; die Indier hatten dem Könige von Persien eine kleine Anzahl in seinem Kriege gegen Alexander d. Gr. gestellt, u. Alexander sendete aus Indien 200 E-en nach Karamanien, um dieselben in Verbindung mit der Phalanx in seinem Heere zu verwenden. Alexanders Nachfolger bildeten die Stärke ihrer Heere aus E-en, welche sie aus Indien bezogen, u. Seleukos besaß in der Schlacht bei Ipsos 400480 Kriegs-E-en. Der E. trug im Kriege auf dem Rücken einen Thurm, welcher zum Schutz des Thieres mit 4 Bogenschützen besetzt war; der E-enführer (Elephantagōgos, Elephantistes), saß auf dem Nacken, mit dem Rücken an den Thurm gelehnt. Außerdem erhielt der E. zum Schutz einen Panzer an der Stirn u. zum Schmuck einen Federbusch auf dem Kopf. Auch saßen 3 Kämpfer auf dem bloßen Rücken des E-en, einer rechts, einer links u. der dritte rückwärts, ein vierter leitete den E-en. Die Schlacht-E-en waren in Abtheilungen (Elephantarchiä) getheilt, welche ihre Befehlshaber (Elephantarchä) hatten. Ein Hauptmittel gegen die E-en waren Schweine, mit flüssigem Pech bestrichen u. angezündet, gegen die E-en getrieben; diese wurden dadurch scheu, drehten sich um u. wütheten dann in den Reihen der Ihrigen. Nach Italien brachte sie zuerst 282 v. Chr. der König Pyrrhos von Epiros; sie schadeten den Römern bes. dadurch, daß deren Pferde sich vor den E-en scheueten, umbogen u. in den eigenen Reihen Unordnung u. Flucht bewirkten. Dann brachten die Carthager deren mit nach Italien, u. die Römer suchten allmälig ihre Pferde an ihren Anblick zu gewöhnen, mehr aber suchten sie die E-en zu verwunden, worauf sich diese zurückwendeten u. unter den Ihrigen schreckliche Niederlagen anrichteten. Um diesem vorzubeugen, befahl Hasdrubal den Führern der E-en, dieselben mit einem spitzigen Eisen zwischen den Ohren todt zu stechen. Auch Feuer wendeten die Römer gegen die E-en an u. hatten dazu bes. Wagen, worauf Soldaten mit Feuerbränden standen, welche sie gegen die E-en anfahrend gegen diese warfen. Die Römer, welche die E-en Lucanische Ochsen nannten, weil sie dieselben zuerst in Lucanien unter Pyrrhos gesehen hatten, wendeten selbst die E-en selten zum Kriege an, zuerst gegen den König Philippus von Macedonien, lieber führten sie sie zu ihren Thierkämpfen (Venationes) in dem Circus auf, u. die E-enkämpfe (Elephantomachĭä) waren gewöhnlich der Glanzpunkt dieser Abtheilung der Schauspiele. Noch unter Kaiser Commodus kommen E-en im Circus in Rom vor. Überdies wissen schon die Alten viel von der Klugheit u. Gescheitheit dieses Thieres zu erzählen, u. Plinius schreibt ihnen sogar eine Verehrung gegen die Sterne zu. Unausgesetzt bis in die neueste Zeit wurden auch später die E-en von den Herrschern der asiatischen Reiche zum Kriege verwendet; die Perser bedienten sich ihrer in den Kämpfen gegen die Feldherren Belisar u. Narses; Mahmud, der Ghasnavide, welcher über Khorassan, Kandahar u. Kabul herrschte, machte 12 Einfälle nach Hindostan, wobei er 1300 Kriegselephanten mit sich führte. Marco Polo, der berühmte Reisende, erzählt von einer Schlacht, in welcher der Herrscher von Ava u. Pegu seinem Feinde 1000 Elephanten entgegenstellte. Als Tamerlan 1398 in Indien einfiel, stellte ihm der Herrscher von Delhi mit seiner Armee zahlreiche E-en entgegen, welche mit eisernen Panzern bedeckt u. mit vergifteten Säbel- u. Dolchklingen bewaffnet waren, auf ihren Rücken aber Thürme trugen, in denen sich Bogenschützen befanden. Im J. 1402 schlug Tamerlan bei Ancyra den Sultan Bajazeth mit Hülfe der E-en. Auch nach Einführung der Feuerwaffen erhielten die E-en noch Anwendung im Kriege. Der Engländer Will. Hawkins fand 1609 beim Sultan von Agrah 2000 Kriegselephanten, Thomas Roé sah ebendaselbst 1615 300 Stück E-en, welche kleine Kanonen trugen mit 4 Mann Bedienung; der Deutsche Mandelsloh, der 1638 Indien besuchte, fand die Hauptstärke der indischen Heere in deren E-en; dieselben trugen Thürme, in denen sich 4 Schützen mit Doppelhaken befanden. In allen Kämpfen der Indier gegen die eindringenden Europäer spielen die E-en eine Hauptrolle; im J. 1779 ward eine englische Colonne von Hyder-Ali bes. durch Hülfe der Elephanten ganz vernichtet; Tippo Saïb besaß trotz aller Niederlagen 1784 deren noch 700. Je mehr mit dem Umsichgreifen der Engländer in Indien die europäische Kriegskunst daselbst Fuß gefaßt hat, namentlich die Feuerwaffen zur überwiegenden Anwendung gekommen sind, desto mehr hat auch in neuerer Zeit die Benutzung der E-en für den Krieg an Bedeutsamkeit [⇐632][633⇒] verloren u. in der neueren Zeit haben sie keine andere Anwendung gefunden wie als Lastthiere, theils um Geschütze auf ihrem Rücken zu tragen od. anderes Kriegsmaterial, theils auch um Geschütze zu ziehen. 2) Krebs, aus der Familie der Locusten, so v.w. Palinurus quadricornis s. Astacus Elephas Herbst, zuweilen 11/2 Fuß lang u. 1214 Pfund schwer; 3) so v.w. Ligusterschwärmer (Sphinx Nerii), ein schöner Schmetterling Südeuropas. [⇐633]
Nordischer Elephant, so v.w. Mammuth.
[538⇒] Elephant (Elephas), das größte Landsäugethier aus der Ordnung der Dickhäuter, ohne Eck- und Schneidezähne, dagegen 2 lange Stoßzähne im Oberkiefer, welche das Elfenbein liefern; die Nase ist in einen sehr langen muskulösen und in jeder Richtung beweglichen Rüssel verlängert mit 2 durch eine Scheidewand getrennten Kanälen und einem fingerähnlichen Anhängsel am Ende; dieser Rüssel dient zum Athmen, zum Betasten, zum Ergreifen und Aufheben von Gegenständen und ist dem Thiere eine Waffe von großer Kraft; die Haut des E.en ist dick und wenig behaart, die Füße plump und säulenartig. Der indische E. (E. indicus) hat einen länglichen Kopf, kleinere Ohren, an den Hinterfüßen 4 Hufe; seine Länge beträgt über 10:, seine Höhe 1014'; die Stoßzähne 28' lang; er lebt in Heerden in Südasien und auf den ostind. Inseln, nährt sich von Wurzeln, Blättern und Früchten, und erreicht ein Alter von über 100 Jahren; er läßt sich leicht vollkommen zähmen u. wird dann zum Ziehen und Tragen gebraucht. Seine Klugheit und Gelehrigkeit sind groß, wurden aber vielfach übertrieben; gegen seinen Wärter zeigt er große Anhänglichkeit und Folgsamkeit. Bekannt ist seine Verwendung im Kriege, besonders im Alterthum, noch jetzt in Südasien. Der afrikan. E. (E. africanus), mit runderm Kopf, größern Ohren und nur 3 Hufen an den Hinterfüßen, die Stoßzähne länger; er ist wilder als der ostind., wird nicht mehr gezähmt und des Elfenbeins und Fleisches wegen erlegt. [⇐538]
[648⇒] Elefant (der) ist das größte der auf dem Lande lebenden Säugethiere, wird 12–16 F. hoch, mißt noch mehr in der Länge und lebt heerdenweise in den sumpfigen Wäldern und an den Flüssen des südl. Asien und Afrika.
Seinen plumper Körper bedeckt meist eine schwarzgraue, dicke, mit einzelnen Borstenhaaren besetzte Haut und weiße Elefanten sind sehr selten und in mehren ostind. Reichen, z.B. in Siam, ein Gegenstand hoher Verehrung. Die Augen sind klein, der Hals kurz, und aus dem Oberkiefer ragen zwei 3–6 F. lange, armsdicke, vorn gebogene Stoßzähne hervor, die das Elfenbein liefern. Merkwürdig ist die Nase des Elefanten oder sein Rüssel, der gegen sieben F. lang ist, von dem Thiere aber bis auf den dritten Theil zusammengezogen werden kann und ihm als Werkzeug dient, seine in Pflanzenkost bestehende Nahrung zu sich zu nehmen, was ihm sonst unmöglich wäre, da sein Hals, um das große Gewicht des Kopfs und der Stoßzähne tragen zu Können, im Verhältniß zur Höhe der Beine sehr kurz ist. Er bricht damit das Laub von den Bäumen, saugt das Wasser ein [⇐648][649⇒] und führt es zum Munde, kann zugestöpselte Flaschen damit öffnen und gebraucht ihn auch zu seiner Vertheidigung. Ihr Alter sollen die Elefanten auf mehr als 200 Jahre bringen und ihrer großen Gelehrigkeit und Klugheit wegen sind sie seit den ältesten Zeiten zu allerlei Dienstleistungen und Künsten abgerichtet worden. Die Perser und nachher auch Griechen und Römer benutzten sie namentlich im Kriege und befestigten hölzerne Thürme auf ihrem Rücken, in denen 30 Mann Raum hatten, auch geschieht Ähnliches noch in Ostindien, wo sie übrigens allgemein als Lastthiere, sowol zum Fortschaffen von Waaren und andern Gegenständen, als auch zum Reiten für mehre Personen gebraucht werden, die gewöhnlich in einen auf dem Rücken des Thieres befestigten Kasten steigen, während der Führer auf dem Halse des Elefanten sitzt; wie weit man aber dies ungeheure Thier abrichten kann, beweist unter Anderm, daß noch vor Kurzem ein Elefant auf dem pariser Theater gezeigt wurde, der auf dem Seile ging. Die asiat. Elefanten sind gewöhnlich größer als die afrikanischen, welche letztere sich auch durch sehr große Ohren auszeichnen; versteinert werden besonders in Sibirien die Gerippe einer andern Art gefunden, welcher man den Namen Mammuth (s.d.) gegeben hat. Die Stoßzähne derselben sind größer als die der Elefanten, kommen als gegrabenes Elfenbein in den Handel und werden gleich denen des Elefanten zu allerlei Kunst- und seinen Drechslerarbeiten benutzt. Im Alterthume sind selbst große Statüen daraus verfertigt worden und z.B. der olympische Jupiter und die Athene im Parthenon zu Athen waren von Phidias (s.d.) in Elfenbein und Gold dargestellt. Durch Verkohlen des Elfenbeins in geschlossenen Gefäßen erhält man eine zur Ölmalerei vorzüglich geeignete, schöne schwarze Farbe, die auch kölner Schwarz heißt; dünne Elfenbeinplatten werden zu Miniaturgemälden verwendet, daher man Nachahmungen derselben zum Ersatz des Elfenbeins für Miniaturmaler Elfenbeinpapier genannt hat. [⇐649]
[340⇒] Elephant, das größte der vierfüßigen Thiere, scharfsinnig, gutmüthig u. lenksam, wird schon von den röm. Geschichtsschreibern [⇐340][341⇒] Plinius und Aelian als das klügste Thier erwähnt. Die Griechen sind Römer kannten ihn aus den Kriegen, welche jene mit Alexander dem Großen, diese mit Pyrrhus und Hannibal führten. Das eigentliche Vaterland der Elephanten ist Indien, doch sind sie auch in Afrika, durch Abessinien, Aethiopien, Senegambien, Guinea, Congo, bis an das Vorgebirge der guten Hoffnung hinab, und eben so auf den Inseln Java, Borneo, den Molucken und Philipinen verbreitet. Weiße Elephanten findet man vorzüglich in Siam, wo man sie als die in's Leben zurückgekehrten Manen der indischen Kaiser verehrt. Der Elephant in der Freiheit ist höchst gutmüthig und friedlich, die afrikanischen, die auch kleiner sind, lassen sich weniger leicht zähmen, die größten werden auf Ceylon angetroffen. Sie leben in Herden meist in dichten Wäldern in der Nähe von Wasser, welches sie nicht entbehren können, und sind weder blutgierig, noch wild; von ihren furchtbaren Zähnen machen sie fast nie Gebrauch, der Rüssel ist ihre einzige Waffe, wenn sie zur Vertheitigung derselben bedürfen. Die Kraft dieses Thieres steht zu seiner Größe im Verhältniß; trotz dem besitzt es eine bewundernswerthe Gewandtheit und kann außerordentliche Anstrengungen aushalten. Der Elephant ist leicht zu zähmen, wenn er mit Güte behandelt wird, und dann überaus folgsam, sanft und liebreich, seinem Wärter zugethan und gelehrig; er gewöhnt sich an die Stimme seines Herrn, lauscht auf seine Befehle und wird durch Musik schnell beruhigt. Die Karthager waren es namentlich, die ihn im Kriege gebrauchten. Die Macht der Erscheinung und der Muth der Elephanten ward in vielen Schlachten von ihnen benutzt: gegenwärtig haben sie sich aus dem Norden von Afrika hinweggezogen. Auch in Indien benutzte man früher die Elephanten im Kriege, jetzt werden sie dort nur ausnahmsweise zur Jagd, vorzüglich auf Tiger, abgerichtet und im Allgemeinen nur noch zum Prunk gehalten. Man erzählt eben so viele Beispiele von der Starke und Ausdauer des Elephanten im Kampfe, als von seiner Treue, Gutmüthigkeit [⇐341][342⇒] und Anhänglichkeit im häuslichen Zustande. Die Verehrung der weißen Elephanten durch die Siamesen hat man lange Zeit für eine fabelhafte Erzählung aus dem Orient gehalten; allein neuere Reisende berichten glaubwürdig von der göttergleichen Wichtigkeit, die man denselben dort beilegt; der Besitz eines solchen seltenen Thieres ist der höchste Stolz der Fürsten und wird als ein Unterpfand des reichsten Glückes angesehen, es wird von den Ersten des Reiches bedient und genießt fürstliche und göttliche Ehren. Das Alter der Elephanten erreicht 200300 Jahre, doch sterben sie im der Gefangenschaft früher, gleichwie dieselbe, nächst dem Klima und der Nahrung, auch auf ihre körperliche Entwickelung einen nachtheiligen Einfluß äußert; die nach Europa gebrachten sind meist nach kurzer Zeit gestorben. In ihrer Heimath erreichen sie eine Größe von 14 Fuß, die Augen sind verhältnißmäßig klein, dabei aber freundlich und gefühlvoll, ihr Gehör ist sehr sein, eben so das Geruchsorgan, welches für Wohlgerüche auffallend empfindsam ist; sie lieben den Wein, sind außerordentlich reinlich, bewegen sich leicht und schwimmen gut; die Gewandtheit des Rüssels ist erstaunenswerth, die Haut fast undurchdringlich, die beiden großen Zähne liefern das Elfenbein (s. d. A.).
T. [⇐342]
[1791⇒] Der Elephánt, des -en, plur. die -en, ein fünfhufiges vierfüßiges Thier, welches das größte unter allen Landthieren ist, einen langen Rüssel, kurzen Hals, kleine Augen, große, weite herab hangende Ohren und eine dicke Haut hat. Er lebt in Ostindien und Afrika, frißt Gras und Zweige von den Bäumen, und erreicht oft eine Höhe von 16 Schuhen. In dem Schachspiele wird der Roche von einigen der Elephant genannt, dagegen der eigentliche Elephant in dem Schachspiele der Morgenländer bey uns zum Läufer geworden ist. S. Roche.
Anm. In den mittlern Zeiten lautete dieses Wort im Deutschen Helphant, Olbande, Olbend, Olbenthier, welches verderbte [⇐1791][1792⇒] Aussprachen des Lateinischen und Griechischen Elephas und ελεφας sind, von welchem Worte auch die Dänen ihr Elefant und die Schweden ihr Elfant haben. Dieses Wort hat mit dem Nahmen des Elendthieres vermuthlich einerley Ursprung; daher man sich nicht wundern darf, daß es mit demselben auch einerley Schicksale gehabt hat, indem es bey verschiedenen Völkern von mehrern großen Thieren gebraucht wird. Das Hebr. אלוף bedeutet einen Ochsen, daher die Lateiner die Elephanten auch Boves nannten. Das Kamehl hat diesen Nahmen sehr frühe und in mehrern Sprachen geführet. Bey dem Ulphilas heißt es Ulband, im Angels. Olfend, bey dem Tatian Olbent, in den Monseeischen Glossen Olbentar, bey den spätern Oberdeutschen Schriftstellern, Olbenthier, Olbentin, Olbend, im Isländ. Ullfold, Ulfbald. Im Hebr. heißt der Elephant פיל, im Arabischen Fijl, woher denn auch der Schwed. und Isländ. Nahme Fil stammet, den dieses Thier gleichfalls führet. S. 1 Elend und Elfenbein. [⇐1792]
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