[850] Cestĭus, Gajus, Sohn eines Lucius C. aus der Publilischen Tribus, Prätor, Tribun und Mitglied des Kollegiums der sieben Epulonen, wahrscheinlich derselbe römische Ritter, den Cicero als Bankier und Steuerpachter in Asien erwähnt. In Asien reich geworden, bestimmte C. einen großen Teil seiner Reichtümer zu dem Grabmal, das als die Pyramide des C., noch ganz erhalten, in Rom dicht bei der Porta San Paolo (im Altertum Porta Ostiensis) z. T. innerhalb, z. T. außerhalb der Aurelianischen Mauer steht. Das Monument, an jeder Seite 30 m breit, auf einem Unterbau von Travertin, im Kern von Gußwerk, außen mit dicken Marmorplatten belegt, steigt 37 m auf, ein Zeuge der Ruhmsucht eines reichen Römers jener ägyptisierenden Zeit. 1633 ward der jetzige Zugang zu der von Ziegeln konstruierten Grabkammer durchgebrochen (der alte ist bis jetzt noch nicht aufgefunden); sie ist nur 6 m lang, 4 m breit und 5 m hoch. Die Decke ist ein Tonnengewölbe, und die Wände sind mit Stuck überzogen; von der Malerei sind nur noch vier Siegesgöttinnen, deren jede einen Kranz hält, sichtbar. Inschriften an der Südwest- und Nordostseite außen geben Aufschluß über die Bedeutung des Grabmals, das in 330 Tagen erbaut worden ist. Bei der Ausgrabung des untern Teiles der Pyramide durch Papst Alexander VII. fand man in einzelnen Bruchstücken die beiden Marmorsäulen, die jetzt vor der Pyramide stehen. An der Westseite der Pyramide (innerhalb der Stadtmauer) befinden sich die Friedhöfe der Protestanten, von denen der kleinere und ältere unter andern das Grab des Malers Carstens, der größere und schönere neue (1825 eröffnet) die Grabmäler des Dichters Shelley (gest. 1822), des Sohnes von Goethe (gest. 1830), des Bildhauers Gibson, des Malers Chr. Reinhart, der Archäologen E. Braun und W. Henzen, des Malers E. Dreber, des Architekten G. Semper u. a. enthält.