Courtens

[321] Courtens, Franz, belg. Maler, geb. 1853 in Termonde, bildete sich nach dem Vorbilde der französischen Naturalisten und Impressionisten zum Landschaftsmaler aus, der sich seit dem Anfang der 1880er Jahre durch Bilder bekannt machte, die trotz der bis aufs äußerste getriebenen skizzenhaften Behandlung durch die Kraft und die Breite des malerischen Vortrags und die Stimmungsgewalt eine starke Wirkung ausübten. Seine Spezialität sind Herbst- und Winterlandschaften, die er oft mit bedeutsamer, lebhaft bewegter Staffage versieht. Hauptwerke von ihm sind die Schleppfahrt auf der Schelde, Auszug der Herde, ein frischer Morgen, Heide im Sturm, der Kreuzesweg, Platzregen, Buchenallee und Im schönen Land Flandern. Eine Landschaft mit einem Hyazinthenfeld wurde 1889 für die Neue Pinakothek in München angekauft. C. hat auch Genrebilder, wie z. B. die Wölfe des Meeres (kartenspielende Matrosen) und das Altfrauenhaus in Schiedam, gemalt. 1888 erhielt er die erste Medaille der Münchener Ausstellung, 1889 die Ehrenmedaille der Pariser Weltausstellung. Er lebt in Brüssel.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 321.
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