[380] Edlund, Erik, Physiker, geb. 14. März 1819 in der Provinz Nerike in Schweden, gest. 19. Aug. 1888 in Stockholm, studierte seit 1840 in Upsala, habilitierte sich daselbst als Privatdozent, wurde 1850 Professor in Stockholm und 1871 zugleich Vorsitzender in der Direktion der dortigen Technischen Hochschule. 1872 war er Abgeordneter der Stadt Stockholm im schwedischen Reichstag. Unter seiner Leitung wurde 1858 ein Netz von meteorologischen Beobachtungsstationen und die meteorologische Zentralanstalt errichtet; auch gab er 185973: 14 Bände meteorologischer Beobachtungen heraus. Er bestimmte die quantitativen Verhältnisse der Extraströme und zeigte, daß sie sich den Gesetzen der Induktionsströme unterordnen, untersuchte die Beziehungen der Induktionsströme zu dem Prinzip von der Erhaltung der Arbeit und wies die Gültigkeit dieses Prinzips auch für diese Erscheinungen nach. An ein ausführliches Studium der elektromotorischen Kräfte und ihres Verhältnisses zu dem sogen. Peltierschen Phänomen schloß E. eine neue Theorie der Elektrizität, in der er die Ansicht verteidigt, daß die elektrischen Ströme eine Strömung des Äthers seien. In der »Théorie des phénomènes électriques« und spätern Arbeiten hat er diese Auffassung z. T. mit vielem Glück zur Erklärung einer Reihe von Erscheinungen auf dem Gebiete der elektrischen Ströme verwendet. Durch seine Arbeiten über die Erwärmung bei dem Zusammenziehen vorher ausgedehnter Metalle konnte er die Wärmemenge bestimmen, die zur Ausdehnung dieser Körper verbraucht wird.