Elīas

[709] Elīas (griechische Form des hebr. Elija, Elijahu), Prophet im Reich Israel unter Ahab (s. d.) und Ahasja, aus Thisbe in Galiläa, eiferte begeistert und begeisternd mit »Feuer und Schwert« für den Monotheismus, als der Dienst des Baals und der Astarte durch Ahabs phönikische Gattin Isebel eingeführt wurde. Die Berichte der Bibel (1. Kön. 17 bis 2. Kön. 2) schmücken sein Wirken mit Wundern aus. Als er Dürre und Not verkündet hatte, flüchtete er in die Einsamkeit, ward wunderbar ernährt, veranlaßte ein Gottesgericht auf dem Karmel, floh vor Isebel, hatte eine göttliche Offenbarung am Horeb, berief neben den Blutmännern Hasael und Jehu den Nachfolger Elisa (s. d.), drohte nach dem Justizmord an Naboth dem Königshause den Untergang an und ward durch Feuer der Erde entrückt. Die Heldengestalt E.' blieb bei Juden, Christen und Mohammedanern unvergessen und ward vielfach von Sagen umrankt. Er galt auf Grund biblischer Verheißung (Maleachi 3, 23. 24 u. 4, 5) als Vorläufer des Messias; nach dem Talmud, der ihn mit Moses vergleicht, weilt er auch nach seinem Dahinscheiden als Lehrer, Freund, Tröster und Beschützer unter den Menschen. Die Perser machten ihn zum Lehrer Zoroasters; Bücher, wie z. B. die Apokalypse des E., erschienen unter seinem Namen, und die Kunst entlehnte seinen Schicksalen mehrfach Motive.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 709.
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