Ennemoser

[824] Ennemoser, Joseph, medizinisch-philosophischer Schriftsteller, geb. 15. Nov. 1787 zu Hintersee in Tirol, gest. 19. Sept. 1854 in Caern am Tegernsee, studierte seit 1806 in Innsbruck Medizin, folgte beim Ausbruch des Krieges 1809 dem Sandwirt Hofer als Geheimschreiber und setzte hierauf seine Studien in Erlangen und Wien fort. 1813 trat er in das Lützowsche [824] Freikorps, beendete nach dem Pariser Frieden seine Studien in Berlin und widmete sich hauptsächlich der Begründung der neuen Lehre vom tierischen Magnetismus. Er wurde 1819 Professor der Medizin zu Bonn, ließ sich 1837 in Innsbruck und 1841 in München nieder, wo er als magnetischer Arzt einen großen Ruf erlangte. Er schrieb: »Der Magnetismus in seiner geschichtlichen Entwickelung« (Leipz. 1819; von der 2. Aufl. u. d. T.: »Geschichte des tierischen Magnetismus« erschien nur der 1. Teil: »Geschichte der Magie«, das. 1844); »Historisch-psychologische Untersuchungen über den Ursprung und das Wesen der menschlichen Seele« (Bonn 1824; 2. Aufl. Stuttg. 1851); »Anthropologische Ansichten oder Beiträge zur bessern Kenntnis des Menschen« (Bonn 1828); »Der Magnetismus im Verhältnis zur Natur und Religion« (Stuttg. 1842, 2. Aufl. 1853); »Der Geist des Menschen in der Natur« (das. 1849); »Anleitung zur Mesmerschen Praxis« (das. 1852); »Das Horoskop in der Weltgeschichte« (Münch. 1860) u.a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 824-825.
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