Epureano

[881] Epureano, Manolaki Costaki, rumän. Minister, geb. 1824 aus einer angesehenen moldauischen Familie, gest. 19. Sept. 1880 in Schlangenbad. Unter seinem Vorsitz proklamierte 1866 die Nationalversammlung den Prinzen Karl von Hohenzollern zum Fürsten von Rumänien. Er gehörte zur gemäßigten Partei und übernahm die Ministerpräsidentschaft 2. Mai 1870. Die nationalen Ultras glaubten den Ausbruch des deutsch-französischen Krieges zur Verwirklichung eines Großrumäniens benutzen zu können, und trieben es bis zu dem Attentat vom 20. Aug. in Plojesti, wodurch Fürst Karl gestürzt, die Republik ausgerufen und eine aus dem General Golesco und den Bojaren Joan Ghika und Joan Bratianu bestehende provisorische Regierung eingesetzt werden sollte; doch E., von den Absichten der Verschwornen unterrichtet, ließ die Hauptbeteiligten vorher verhaften. Aber die angeklagten Verschwörer wurden 29. Okt. von den Geschwornen freigesprochen. Die am 27. Nov. wieder eröffnete Kammer verweigerte die Genehmigung einer notwendigen Anleihe und erließ 21. Dez. eine Adresse an den Fürsten, die einem Mißtrauensvotum gleichkam. Darauf gab das Ministerium E. 25. Dez. seine Entlassung. Später war E. noch 1872–73 Minister der Justiz und 1877–78 der Finanzen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 881.
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