Fallgrube

[298] Fallgrube (Wildgrube, Bärengrube), mit Reisholz, Rasen etc. bedeckte Grube zum Einfangen von Bären, Panthern, Tigern, Elefanten etc. Auf die Decke legt man einen Köder, um das Tier anzulocken, und in den Boden der F. schlägt man spitze Pfähle ein, auf denen das hineinfallende Tier sich spießt. Will man das gefangene Tier lebendig haben, so fallen die Pfähle fort und man treibt das Tier durch einen mit einer Falltür versehenen Ausgang der Grube in einen Kasten, der sich durch eine ähnliche Tür von selbst schließt. – Beim Militär gehören Fallgruben (Wolfsgruben) zu den Hindernissen (s.d.). Man legt sie schachbrettförmig in mehreren Reihen so an, daß der Gegner sie weder überschreiten noch als Deckung benutzen kann. In der Mitte der F. steht ein zugespitzter Pfahl, ebenso kleine Pfähle in den Zwischenräumen. In Verbindung mit einem Drahthindernis und bei Überdeckung mit Reisig ist das Hindernis besonders bei Nacht wertvoll vor ausspringenden Winkeln, im Zwischenfelde von Stützpunkten, auf Grabensohlen etc.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 298.
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