Grunow

[467] Grunow, Friedrich Wilhelm, Buchhändler, geb. 12. April 1816 zu Güsten (im Anhaltischen), gest. 29. Aug. 1877 in Leipzig, übernahm nach dem Tode seines Oheims Friedr. Ludwig Herbig (geb. 1779 in Celle, gest. 28. April 1839) die von diesem 1819 in Leipzig gegründete Kommissions- und Verlagsbuchhandlung. 1360 trennte G. den Verlag unter eignem Namen ab und führte nur das Kommissionsgeschäft unter der frühern Firma (»Fr. Ludw. Herbig«) fort. Sein Hauptverlagsunternehmen waren die 1842 übernommenen »Grenzboten« (s. d.), deren geschäftliche Vertretung in Leipzig G. schon bei Begründung des Blattes übernommen hatte. Sein Sohn und Geschäftsnachfolger Johannes G., geb. 11. Okt. 1845, führt seit 1879 die Schriftleitung der »Grenzboten« selbst. Teilhaber des Kommissionsgeschäfts (unter der alten Firma »F. L. Herbig« fortgeführt) ist seit 1900 Karl Weisser. Andre größere Unternehmnugen des Grunowschen Verlags aus früherer Zeit sind: Werke von Ad. Böttger, Alfred Meißner, Julian Schmidt; später: von Moritz Busch (»Graf Bismarck und seine Leute« nebst den »Tagebuchblättern«), Max Jähns (»Geschichte des Kriegswesens«), Aug. Niemann, Ad. Stern, Robert Waldmüller; neuerdings: Fritz Anders, P. Göhre, K. Jentsch, Charlotte Niese, A. Rosenberg (»Geschichte der modernen Kunst«), G. Wustmann u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 467.
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