Halm [2]

[664] Halm, 1) Karl, Philolog, geb. 5. April 1809 in München, gest. daselbst 5. Okt. 1882, studierte 1826 bis 1830 in München und wurde 1834 Professor am dortigen Ludwigsgymnasium, 1839 in Speyer, 1847 am Gymnasium zu Hadamar in Nassau, 1849 Rektor des neubegründeten Maximiliansgymnasiums in München, 1856 Direktor der Hof- und Staatsbibliothek und ordentlicher Professor an der Universität daselbst. H. besorgte zu Cicero mit Baiter den 2. (Zürich 1854–56) und 4. Band (das. 1861) der 2. Auflage von Orellis Ausgabe und edierte Ciceros ausgewählte Reden mit deutschen Anmerkungen (Berl. 1853–66, 7 Bdchn.; oft wiederholt, zuletzt in der Bearbeitung von Laubmann), auch eine Textausgabe derselben (das. 1868,2 Teile; 2. Aufl., besorgt von Laubmann, 1887–92). Außerdem veröffentlichte er kritische Ausgaben der »Rhetores latini minores« (Leipz. 1863), des Quintilian (das. 1868–69, 2 Bde.; Text 1869) und des Nepos (das. 1871; Text 1871 und 1875), ferner Textausgaben des Tacitus (das. 1850–51, 2 Bde.; 4. Ausg. 1883), der »Fabulae Aesopicae« (1852, 2. Aufl. 1874), des Florus (1854), Valerius Maximus (1865) und Vellejus Paterculus (1876), sodann in dem »Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum« Ausgaben des Sulpicius Severus (das. 1866) sowie des Minucius Felix und Firmicus Maternus (das. 1867), endlich in den »Monumenta Germaniae historica« Ausgaben des Presbyters Salvianus (Berl. 1877) und des Victor Vitensis (das. 1879). Auch besorgte er neue Ausgaben von Höltys Gedichten (nebst Briefen, Leipz. 1869; mit Einleitung und Anmerkungen, das. 1870). Vgl. Wölfflin, Gedächtnisrede auf Karl H. (Münch. 1883).

2) Friedrich, Pseudonym des Dichters Freiherr Münch-Bellinghausen (s. d.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 664.
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