Hausmann

[892] Hausmann, 1) Johann Friedrich Ludwig, Mineralog, geb. 22. Febr. 1782 in Hannover, gest. 26. Dez. 1859 in Göttingen, studierte auf dem Carolinum zu Braunschweig und in Göttingen, ward 1809 Generalinspektor der Berg-, Hütten- u. Salzwerke und 1811 Professor der Technologie und der Bergwerkswissenschaften in Göttingen. Sein mineralogisches System gehört zu den sogen. eklektischen. Er schrieb: »Kristallographische Beiträge« (Braunschw. 1803); »Norddeutsche Beiträge zur Berg- und Hüttenkunde« (das. 1806–10, neue Aufl. 1822); »Handbuch der Mineralogie« (Götting. 1813, 3 Bde.; 2. Aufl. 1828 bis 1847); »Reise durch Skandinavien« (das. 1811–1818); »Untersuchungen über die Formen der leblosen Natur« (das. 1821); »Versuch einer geologischen Begründung des Ackerbau- und Forstwesens« (Berl. 1825); »Über den Zustand des hannöverschen Harzes« (das. 1832); »Über die Bildung des Harzgebirges« (das. 1842). Auch gab er die »Studien des Vereins bergmännischer Freunde« (Götting. 1824–58, 7 Bde.) heraus und publizierte in diesen die »Übersicht der jüngern Flözgebilde im Flußgebiet der Weser« (1824). Vgl. »Karl Ritters Briefwechsel mit H.« (hrsg. von Wappäus, Leipz. 1879).

2) Franz, lippescher Abgeordneter, geb. 26. Febr. 1818 zu Horn in Lippe-Detmold, gest. daselbst 30. Dez. 1877, studierte 1837–40 die Rechte, trat in den Justizdienst und ward 1845 Stadtsyndikus seiner Vaterstadt, 1847–51 Vizepräsident des konstituierenden Landtags von Lippe und nach dessen Auflösung Führer der liberalen Partei im Land, auch Mitglied des Nationalvereins und Deputierter bei den deutschen Abgeordnetentagen. 1867 in den Reichstag gewählt, dem er als Mitglied der Fortschrittspartei bis zu seinem Tod angehörte, brachte er dort die Beschwerden des Landes Lippe über die reaktionäre Regierung und die widerrechtliche Wiederherstellung der Verfassung von 1836 zur Sprache und bewirkte die Entlassung Oheimbs und die Berufung Flottwells 1871. Gegen dessen Vermittelungsversuche verhielt er sich jedoch ablehnend und vereitelte so eine Aussöhnung zwischen Fürst und Land.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 892.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: