Kellner, Lorenz

[827] Kellner, Lorenz, kath. Schulmann, geb. 28. Jan. 1811 in Kalteneber bei Heiligenstadt, gest. 18. Aug. 1892 in Trier, wurde nach Besuch des Seminars zu Magdeburg unter Zerrenner 1831 Lehrer, 1833 Rektor zu Erfurt, 1836 Seminarlehrer zu Heiligenstadt, 1848 Regierungs- und Schulrat in Marienwerder, 1855 in Trier. Seine Lehrbücher für den Unterricht in der deutschen Sprache haben Epoche gemacht, indem er statt der abstrakten Denk- und Sprechübungen der Becker-Wurstschen Schule einen auf Musterstücke des Lesebuches gegründeten Sprachunterricht durch sie in die Volksschule einführte. Das wichtigste ist der »Praktische Lehrgang für den deutschen Sprachunterricht« (Erfurt 1837–40, 4 Tle.; in zahlreichen Auflagen; Bd. 3: »Kurze deutsche Sprachlehre«, 18. Aufl., Altenb. 1892). Von seinen übrigen Schriften sind zu erwähnen: »Zur Pädagogik der Schule und des Hauses, Aphorismen« (Essen 1850, 16. Aufl. 1902); »Volksschulkunde« (das. 1855, 8. Aufl. 1886); »Skizzen und Bilder aus der Erziehungsgeschichte« (das. 1862, 3 Bde.; 3. Aufl. 1880), »Kurze Geschichte der Erziehung und des Unterrichts« (11. Aufl., Freiburg 1899); »Lebensblätter. Erinnerungen aus der Schulwelt« (das. 1891, 3. Aufl. 1897). Vgl. Beck, Geheimrat Dr. Lorenz K. (Trier 1893); Leineweber u. Görgen, Dr. Lorenz K., ein Gedenkbuch (Heiligenstadt 1897)[827]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 827-828.
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