Landsberg [2]

[120] Landsberg, Ernst, Jurist, geb. 12. Okt. 1860 in Stolberg bei Aachen, habilitierte sich 1883 in Bonn und ward dort 1887 zum außerordentlichen, 1899 zum ordentlichen Professor für römisches Recht und für Strafrecht ernannt. Seine wichtigsten ältern Arbeiten betrafen die Geschichte der Rechtswissenschaft: »Über die Entstehung der Regel Quidquid non agnoscit glossa, nec agnoscit forum« (Bonn 1879); »Die Glosse des Accursius und ihre Lehre vom Eigentum« (Leipz. 1883); ferner seine Ausgabe der »Quaestiones« des Glossators Azo (Freiburg 1888) und vor allem die Fortsetzung der »Geschichte der deutschen Rechtswissenschaft« seines Lehrers Roderich v. Stintzing (s. d.), von der er die zweite Abteilung herausgab und eine dritte hinzufügte (Münch. 1884 u. 1898). Dagegen liegt sein Hauptwerk aus neuerer Zeit: »Das Recht des bürgerlichen Gesetzbuches« (Berl. 1904) auf dogmatischem Gebiet. Außerdem schrieb er unter anderm: »Injuria und Beleidigung« (Bonn 1886); »Das Furtum des bösgläubigen Besitzers« (das. 1888); »Die[120] sogenannten Kommissivdelikte durch Unterlassung« (Freiburg 1890); »Zur Biographie von Christian Thomasius« (Festschrift, Bonn 1894); »Rechtsfälle zum Bürgerlichen Gesetzbuch« (das. 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 120-121.
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