Lasch [2]

[207] Lasch, Karl, Maler, geb. 1. Juli 1822 in Leipzig, gest. 28. Aug. 1888 auf einer Reise in Moskau, begann seine Studien auf der Akademie in Dresden, war später Schüler von Ed. Bendemann und ging 1844 nach München, wo er unter dem Einfluß Schnorrs und Kaulbachs mehrere geschichtliche Bilder, wie Enzio im Gefängnis, Eberhard der Rauschebart (Victoria und Albert-Museum in London), Sängerkrieg auf der Wartburg, malte. Nach einer Reise durch Italien begab er sich 1847 nach Moskau, um eine Anzahl Bildnisse auszuführen. 1857 ging er nach Paris, wo er zwei Jahre blieb. Hier malte er unter anderm: Tannhäuser und Venus, Tintoretto und seine Tochter und studierte eifrig in den Galerien die Werke alter und neuer Meister. Nachdem er wieder ein Jahr in Moskau zugebracht, siedelte er 1860 nach Düsseldorf über. Sein erstes dort vollendetes Bild war Eginhard und Emma, worauf er sich der Genremalerei zuwandte, der seine besten Schöpfungen angehören. Die hervorragendsten sind: Kinderlust (1862, Dresdener Galerie), bei der jungen Witwe (gestochen von Vogel), Heimkehr von der Kirchweih, der Dorfarzt in Verlegenheit, hinter der Mühle, schwäbisches Hochzeitsmahl, des alten Schullehrers Geburtstag (1866, Nationalgalerie in Berlin), die Verhaftung (1872), Verwaist (1874), singende Mädchen am Waldessaum (1875) u.a. L. war Mitglied der Akademien von Dresden, St. Petersburg und Wien und königlicher Professor. Auch als Bildnismaler leistete er Vortreffliches.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 207.
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