Laspeyres

[209] Laspeyres (spr. -peires), 1) Etienne, deutscher Nationalökonom und Statistiker, geb. 28. Nov. 1834 in Halle a. S., studierte in Tübingen, Berlin, Göttingen, Halle und Heidelberg, habilitierte sich 1860 in Heidelberg, wurde 1864 Professor in Basel, 1866 in Riga, 1869 in Dorpat, 1873 in Karlsruhe und 1874 in Gießen. Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften, die meist auf dem Gebiete der Handels- und Preisstatistik liegen, schrieb er: »Die Wechselbeziehungen zwischen der Volksvermehrung und der Höhe des Arbeitslohns« (Heidelb. 1860); »Geschichte der volkswirtschaftlichen Anschauungen der Niederländer und ihrer Literatur zur Zeit der Republik« (Leipz. 1863); »Liebigs Theorie der Bodenerschöpfung« (Riga 1869); »Der Einfluß der Wohnungen auf die Sittlichkeit« (Berl. 1869).

2) Hugo, Geolog und Mineralog, Bruder des vorigen, geb. 3. Juli 1836 in Halle a. S., widmete sich seit 1856 dem Bergfach, wurde 1864 Bergreferendar, arbeitete dann bei Bunsen in Heidelberg, wurde 1865 Hilfsarbeiter der Geologischen Landesanstalt in Berlin und kartierte einen Teil der Provinz Sachsen. 1867 habilitierte er sich in Berlin, lehrte auch an der dortigen Bergakademie, wurde 1870 Professor der Mineralogie und Geologie am Polytechnikum in Aachen, 1884 Professor an der Universität in Kiel, 1886 in Bonn. L. lieferte zahlreiche kristallographische und chemische Untersuchungen von Mineralien, Untersuchungen über die Gegend von Kreuznach, eine Übersichtskarte des kohlenführenden Saar-Rheingebietes (mit Weiß, Berl. 1868) und schrieb: »Geognostische Darstellung des Steinkohlengebirges und Rotliegenden von Halle« (das. 1875); »Das Siebengebirge am Rhein« (Bonn 1901, mit geologischer Karte) sowie die Biographien Gerhard von Raths (das. 1888) und Heinrich von Dechens (das. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 209.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika