Lexis

[495] Lexis, Wilhelm, Nationalökonom, geb. 17. Juli 1837 in Eschweiler bei Aachen, studierte seit 1855 in Bonn zuerst Rechtswissenschaft, dann Naturwissenschaften und Mathematik, war dann kurze Zeit Gymnasiallehrer in Köln und widmete sich darauf in Paris volkswirtschaftlichen Studien. 1872 wurde er außerordentlicher Professor in Straßburg, 1874 ordentlicher Professor in Dorpat, 1876 in Freiburg, 1884 in Breslau und 1887 in Göttingen. Er veröffentlichte: »Die französischen Ausfuhrprämien« (Bonn 1870); »Einleitung in die Theorie der Bevölkerungsstatistik« (Straßb. 1875); »Zur Theorie der Massenerscheinungen in der menschlichen Gesellschaft« (Freiburg 1877); »Gewerkvereine und Unternehmerverbände in Frankreich« (Leipz. 1879); »Erörterungen über die Währungsfrage« (das. 1881); »Die Wirkung der Getreidezölle« (Tüb ing. 1889); »Die Besoldungsverhältnisse der Lehrer an den höhern Unterrichtsanstalten Preußens« (Jena 1898); »Die neuen französischen Universitäten« (Münch. 1901); »Abhandlungen zur Theorie der Bevölkerungs- und Moralstatistik« (Jena 1903). Unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner gab er heraus. »Die Reform des höhern Schulwesens in Preußen« (mit Cauer, Fries u.a., Halle 1902) und »Das Unterrichtswesen im Deutschen Reich« (aus Anlaß der Weltausstellung in St. Louis, Berl. 1904, 4 Bde.). Für Schönbergs »Handbuch der politischen Ökonomie« schrieb er die Abhandlungen über Konsumtion und Handel; außerdem zahlreiche Abhandlungen in verschiedenen Zeitschriften, namentlich über Geld- und Währungswesen, und sehr viele Artikel in dem von ihm in Gemeinschaft mit Conrad, Elster und Löning herausgegebenen »Handwörterbuch der Staatswissenschaften« (2. Aufl., Jena 1898–1901, 7 Bde.); mit den eben genannten zusammen gibt er seit 1891 die »Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik« heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 495.
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