Mencke

[591] Mencke (Mencken), deutsche Gelehrtenfamilie. Bemerkenswert sind: 1) Otto, geb. 22. März 1644 in Oldenburg, gest. 18. Jan. 1707 als Professor der Moral in Leipzig, begründete 1682 mit Carpzov, [591] Leibniz u. a. durch die »Acta Eruditorum« (s. d.) die erste gelehrte Zeitschrift in Deutschland.

2) Johann Burkhard, Sohn des vorigen, geb. 8. April 1674, gest. 1. April 1732 in Leipzig, wurde 1699 daselbst Professor der Geschichte und 1708 kursächsischer Historiograph. Er machte sich durch Herausgabe der »Scriptores rerum germanicarum praecipue saxonicarum« (Leipz. 1728–30, 3 Bde.) und die satirischen »Orationes duae de charlataneria eruditorum« (das. 1715 u. ö.) bekannt. Nach seines Vaters Tod setzte er die »Acta Eruditorum« (s. d.) fort; auch begründete er 1715 die »Neuen Zeitungen von gelehrten Sachen«. Unter dem Namen Philander von der Linde war er Vorsteher der »Deutschübenden poetischen Gesellschaft« in Leipzig. Seine Gedichte erschienen daselbst 1705 in 4 Bänden. Vgl. R. Treitschke, Burkhard M. (Leipz. 1842).

3) Anastasius Ludwig, geb. 2. Aug. 1752 in Helmstedt, gest. 5. Aug. 1801 in Potsdam, trat 1776 in den preußischen Staatsdienst, ward 1782 Kabinettssekretär Friedrichs d. Gr. und 1786 Kabinettsrat. Liberal gesinnt, verfocht er vergeblich Reformen. Seine 24. Febr. 1790 geborne Tochter Wilhelmine Mencke ward 1806 Gemahlin des Rittmeisters a. D. Ferdinand v. Bismarck und 1815 Mutter des Reichskanzlers Fürsten Bismarck. Vgl. Hüffer, A. L. Mencken, der Großvater des Fürsten Bismarck, und die Kabinettsregierung in Preußen (Bonn 1890).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 591-592.
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