[198] Moulins (spr. muläng), Hauptstadt des franz. Depart. Allier, 210230 m ü. M., am rechten Ufer des Allier, über den eine schöne Brücke (von 1763) führt, Knotenpunkt der Lyoner und der Orléans bahn, hat eine 14651507 erbaute, 1861 von Viollet-le Duc vollendete Kathedrale in gotischem Stil, mit einem Triptychon von Ghirlandajo und zwei neuen, 95 m hohen Türmen, eine ehemalige Klosterkirche mit schönem Grabmal des 1632 hingerichteten Herzogs Heinrich II. von Montmorency, eine moderne gotische Herz-Jesukirche (1850), einen Uhrturm aus dem 15. Jahrh., Reste des alten Schlosses der Herzoge von Bourbon (14. Jahrh.), einen Justizpalast (ehemaliges Jesuitenkollegium), ein neues Stadthaus und (1901) 21,726 Einw. Die Industrie umfaßt Wollspinnerei, Fabrikation von Decken, Ackergeräten, Werkzeugen, Papier, Glocken, Hüten, Öl und Essig. M. ist Sitz eines Bischofs, eines Assisenhofs und eines Handelsgerichts, hat zwei Lyzeen (davon eins Mädchenlyzeum), eine Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, ein Seminar, 2 geistliche Collèges, eine Musikschule, ein naturhistorisches, ein Kunst- und Antiquitätenmuseum, eine Bibliothek (30,000 Bände), ein Theater, eine Ackerbau- und eine Gewerbekammer, eine Filiale der Bank von Frankreich. Es war seit dem 14. Jahrh. die Residenz der Herzoge von Bourbon; das Bist um wurde erst 1822 errichtet. M. ist Geburtsort des Marschalls Villars. Vgl. Faure, Histoire de M. (Moulins 1900, 2 Bde.).