Neckarsteinach

[492] Neckarsteinach, Stadt in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis Heppenheim, 129 m ü. M., in schöner Lage rechts am Neckar, der hier die Steinach aufnimmt, und an der Staatsbahnlinie Heidelberg-Würzburg, hat eine Simultankirche mit Grabdenkmälern der Herren von Steinach, eine Schifferschule, Fabrikation von künstlichen Blumen und Kunstwolle, Gerberei, Schiffbau, Schiffahrt, Steinbrüche, eine Kunstmühle und (1905) 1578 meist evang. Einwohner. – N., jetzt als Luftkurort und Sommerfrische besucht, war ehedem Sitz der Landschaden von Steinach, eines derangesehensten Rittergeschlechter, und kam 1802 von den Hochstiftern Speyer und Worms an Hessen. In der Nähe befinden sich vier Burgen, früher Eigentum der Herren von Steinach; die Vorder- oder Landschadenburg und die Mittelburg (letztere im mittelalterlichen Stile restauriert, dem Freiherrn von Dorth gehörig) sind noch bewohnt, die Hinterburg und Schadeck (Schwalbennest) sind Ruinen. Auf steilem Felskegel gegenüber von N., links am Neckar, liegt das badische Dorf Dilsberg (s. d.). Das Stadtrecht von N. ist herausgegeben in den »Oberrheinischen Stadtrechten«, 1. Abt., 4. Heft (Heidelb. 1898).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 492.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika