[429] Paraménte (Paramenta, neulat.), in der kath. Liturgie die spezifische Kultuskleidung (Ornat) der Geistlichkeit für den Heiligendienst, auch die Kelch- und Altarbekleidung. Hierzu gehören für den niedern Klerus das Superpellizeum (Chorrock), Tunicella, Dalmatika, Biret (als Kopfbedeckung), dann die eigentlichen Meßgewänder für den Priester: Humerale, Albe, Zingulum, Manipal, Stola, Kasula, Pluviale (Rauchmantel), Schultervelum, wozu beim Bischof noch Schuhe (Sandalen), Handschuhe, Mitra oder Insul (auch Ring, Pektorale und Stab gehören zum bischöflichen Ornat), bei einigen das Rationale, außerdem beim Erzbischof das Pallium und beim Papste die Tiara tritt. Zur Kelchbekleidung ist das Purifikatorium, die Palla, das Kelchvelum, das Korporale und die Bursa, zur Altarbekleidung das Altartuch in dreifacher Lage erforderlich. Der Stoff, nur Linnen und Seide, auch Damast, Gold- und Silberbrokat (Wolle verboten), ist oft mit kostbaren Spitzen, prächtigen Nadelmalereien und schweren Stickereien versehen. Die nicht aus (nur weißen) Leinen bestehenden P. werden in fünf verschiedenen Farben (weiß, rot, violett, grün, schwarz) je nach Zeit und Umständen benutzt (s. Altar). Die P. sind benediziert und werden unter vorgeschriebenen Gebeten angelegt. Als P. im weitesten Sinn können auch Fahnen, Teppiche, Behänge, Baldachin, Traghimmel etc. gelten, überhaupt alle Requisiten zum Gottesdienste, wie Kelch, Monstranz, Ziborien, Kruzifix, Ampel, Leuchter, Rauch saß, Meßbuch etc. S. die einzelnen Artikel. Vgl. Bock, Geschichte der liturgischen Gewänder des Mittelalters (Bonn 185971, 3 Bde.); Thalhofer, Handbuch der katholischen Liturgik, Bd. 1 (Freiburg 1887); Bürkner, Kirchenschmuck und Kirchengeräte (Gotha 1892); Beck, Evangelische Paramentik (Dresd. 1906).