Pfeufer

[714] Pfeufer, Karl von, Mediziner, geb. 22. Dez. 1806 in Bamberg, gest. 13. Sept. 1869 in Pertisau am Achensee, studierte seit 1824 in Erlangen und Würzburg, ließ sich 1832 in München als Arzt nieder, wurde 1840 Professor und Direktor der Klinik in Zürich, 1844 in Heidelberg und 1852 in München. Mit Henle begründete er 1844 die »Zeitschrift für rationelle Medizin«, die der Erklärung physiologischer und pathologischer Tatsachen durch physikalische und chemische Prozesse dienen sollte. Er nahm regen Anteil an der Förderung der besonders von Pettenkofer angeregten Untersuchungen und unterstützte sie namentlich auch in seiner Stellung als Referent im bayrischen Ministerium. Auf seine Initiative wurde dann auch die öffentliche Gesundheitspflege als obligater Teil des ärztlichen Fachstudiums eingeführt. Weiter brachte er in Bayern das Prinzip der ärztlichen Freizügigkeit zur Geltung und reformierte das medizinische Prüfungswesen. Er schrieb: »Zum Schutz wider die Cholera« (Heidelb. 1849, 3. Aufl. 1854). Auch gab er »Platens Tagebuch, 1796–1825« (Stuttg. 1860) heraus. Vgl. Kerschensteiner, Leben und Wirken des Dr. Karl von P. (Augsb. 1871).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 714.
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