Pröhle

[370] Pröhle, Heinrich, Schriftsteller, geb. 4 Juni 1822 in Satuelle bei Neuhaldensleben, gest. 28. Mai 1895 in Steglitz bei Berlin, Sohn des durch die Schrift »Kirchliche Sitten« (Berl. 1858) bekannten Pfarrers Heinrich Andreas P. (gest. 1875 in Hornhausen bei Oschersleben), studierte in Halle und Berlin Geschichte und Philologie, beschäftigte sich hierauf einige Zeit journalistisch und wirkte seit 1859 als Lehrer an der Louisenstädtischen Realschule in Berlin. Er hat sich besonders durch seine Schriften zur Volkskunde des Harzes bekannt gemacht: »Aus dem Harz« (Leipz. 1851, 2. Aufl. 1857), »Harzsagen« (das. 1853–56, 2 Bde.; 2. Aufl. in 1 Bd., 1886), »Unterharzische Sagen« (Aschersl. 1856), »Erzählungen aus dem Harzgebirge« (Berl. 1862) u. a. Ferner veröffentlichte er: »Kinder- und Volksmärchen« (Leipz. 1853), »Deutsche Sagen« (Berl. 1863, 2. Aufl. 1879), »Die Reformationssagen« (das. 1867); die Biographien von Friedr. Ludw. Jahn (das. 1855; neu bearbeitet von Euler, Stuttg. 1878–80), Bürger (Leipz. 1856); »Der Pfarrer von Grünrode«, ein Lebensbild (das. 1852); »Gedichte« (das. 1859); »Feldgarben«, Beiträge zur Kirchen-, Literatur- und Kulturgeschichte (das. 1859); »Patriotische Erinnerungen« (Berl. 1874); »Neue Lieder aus Wittenberg gegen Rom« (Wittenb. 1875); »Friedrich d. Gr. und die deutsche Literatur« (2. Ausg., Berl. 1878); »Lessing, Wieland, Heinse, nach den handschriftlichen Quellen in Gleims Nachlaß« (das. 1877); »Heinrich Heine und der Harz« (Harzb. 1888); »Die Lehninische Weissagung« (Berl. 1888); »Abhandlungen über Goethe, Schiller, Bürger und einige ihrer Freunde« (Potsd. 1889). Auch gab er »Volkslieder und Volksschauspiele« (Aschersl. 1855) und Wielands Werke in Kürschners »Deutscher Nationalliteratur« heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 370.
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