Pradier

[249] Pradier (spr. pradjë), James, franz. Bildhauer, geb. 23. Mai 1792 in Genf, gest. 14. Juni 1852 in Bougival bei Paris, bildete sich bei Lemot in Paris, gewann 1813 mit einem Relief: Philoktet und Odysseus, den römischen Preis, widmete sich in Rom dem Studium der Antike und schuf nach seiner Rückkehr eine Reihe von Werken, die durch die Eleganz der Formenbehandlung den großen Beifall der Zeitgenossen fanden, obwohl sie der tiefern Charakteristik und der Originalität der Erfindung ermangeln. Die hauptsächlichsten sind: ein Kentaur mit einer Bacchantin (1819, Museum in Rouen), ein Sohn der Niobe, Psyche, Sappho, die Toilette der Atalante (sämtlich im Louvre), das Grabmonument des Herzogs von Berri (St.-Louis in Versailles), die Statuen der Städte Lille und Straßburg auf der Place de la Concorde, die Statue der Industrie an der Börse, die Statue J. J. Rousseaus in Genf, drei Grazien (Museum in Versailles), Prometheus und Pheidias (im Tuileriengarten), Apostelstatuen in den Gewölbezwickeln der Madeleinekirche und die zwölf kolossalen Viktorien am Grabdenkmal Napoleons I. im Invalidendom. Vgl. Etex, James P. (Par. 1859).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 249.
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