Klöden

[148] Klöden, 1) Karl Friedrich von, Geograph und Historiker, geb. 21. Mai 1786 in Berlin, gest. daselbst 9. Jan. 1856, beschäftigte sich anfänglich mit Gravierarbeiten und Kartenstechen und erwarb sich einen Ruf als Geograph. Nachdem er 1814–17 an der Plamannschen Anstalt unterrichtet und nebenbei an der Berliner Universität Theologie studiert hatte, wurde er 1817 Direktor des Schullehrerseminars in Potsdam und 1824 der neubegründeten Friedrichswerderschen Gewerbeschule in Berlin, die er bis 1855 leitete. Außer zahlreichen Schriften über Geographie (namentlich die »Grundlinien zu einer neuen Theorie der Erdgestaltung«, Berl. 1824; 2. Aufl. u. d. T.: »Über die Gestalt und Urgeschichte der Erde«, 1829), Geognosie und Geologie, besonders der Mark, veröffentlichte er mehrere historische Werke: »Über die Entstehung, das Alter und die frühste Geschichte der Städte Berlin und Kölln« (das. 1839); »Lebens- und Regierungsgeschichte Friedrich Wilhelms III.« (das. 1840); »Die Quitzows und ihre Zeit« (das. 1836, 4 Bde.; 3. Aufl. von Friedel, 1889, 3 Bde.); »Diplomatische Geschichte des Markgrafen Waldemar von Brandenburg« (das. 1844–46, 4 Bde.); »Andreas Schlüter« (das. 1855); »Geschichte einer altmärkischen Familie« (von Klöden, das. 1854) u. a. Klödens »Jugenderinnerungen« wurden von Max Jähns, seinem Enkel, herausgegeben (Leipz. 1874).

2) Gustav Adolf von, Geograph, Sohn des vorigen, geb. 24. Juni 1814 in Potsdam, gest. 11. März 1885 in Berlin, studierte in Berlin Mathematik und Naturwissenschaften, machte seit 1836 mit Link wiederholt Reisen nach Südfrankreich, Italien und Griechenland und wurde 1840 an der Berliner Gewerbeschule angestellt, 1855 zum Professor und 1870 zum Mitgliede der Ober-Militärexaminationskommission ernannt. Von seinen Schriften sind zu erwähnen: »Lehrbuch der Geographie für Schüler höherer Lehranstalten« (4. Aufl., Berl. 1867); »Handbuch der Erdkunde« (das. 1857–62, 3 Bde.; 4. Aufl. 1882–85, 5 Bde.), eine inhaltreiche Geographie in wissenschaftlichem Gewand; »Das Areal der Hoch- und Tieflandschaften Europas« (das. 1874); »Leitfaden beim Unterricht in der Geographie« (8. Aufl. von Krüner, das. 1890); »Kleine Schulgeographie« (das. 1874) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 148.
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