Santiago de Cuba

[591] Santiago de Cuba (auch bloß Cuba), Stadt auf der westind. Insel Cuba, früher Hauptstadt der ganzen Insel, jetzt ihres östlichen Departements, auf der Südküste an einer prächtigen, von den bewaldeten Höhen der Sierra Maestra und reichen Fruchttälern umschlossenen Bai, die einen sichern, für die größten Schiffe geeigneten und durch die Forts Morro und Estrella verteidigten Hafen bildet (s. den Lageplan auf Karte »Cuba«), ist Gouverneurs- und Bischofssitz, hat wegen der Erdbeben meist einstöckige Häuser, eine Kathedrale und viele andre Kirchen und Klöster, ein Seminar, verschiedene Wohltätigkeitsanstalten, eine Reiterstatue des Königs Ferdinand und (1899) 43,090 Einw., die Eisengießerei, Zigarrenfabrikation, Sägemühlen etc. und lebhafte Ausfuhr von Zucker (1904: 101,000 Sack), Kakao, Rum, Bananen, Tabak, Mahagoni- und Zedernholz etc. betreiben. Die früher lebhafte Zufuhr von Kupfererzen aus den nordwestlich gelegenen Gruben von El Cobre (auch Wallfahrtsort), wohin eine 15 km lange Eisenbahn führt, hörte 1893 nach Einstellung des Betriebs auf, ist aber neuerdings wieder beträchtlich. S. wurde 1514 von Velasquez gegründet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 591.
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