Augustin [2]

[25] Augustin, Vincenz Frhr. v. A., geb. 1780 zu Pesth, trat 1794 in ein k. k. Infanterieregiment ein, nahm Theil an den Feldzügen 1794–97 am Rhein, wurde 1799 Lieutenant u. 1802 als Professor der Mathematik an die Militärakademie zu Wiener-Neustadt commandirt; 1804 kam er zum Infanterieregiment Großherzog von Toscana u. 1806 zum Generalstabe, wo er zu Triangulirungen verwendet ward; 1808 trat er als Hauptmann zum Pionniercorps über, 1809 wieder als solcher zum Generalstab zurück u. machte den Feldzug dieses Jahres im Hauptquartier des Erzherzogs Karl mit. In den folgenden Friedensjahren war A. bei der Triangulirung in Dalmatien u. dann beim Generalquartiermeisterstabe in Böhmen beschäftigt, wurde 1813 Major u. in das Hauptquartier des Kronprinzen von Schweden gesendet, wobei er die Belagerungsarbeiten vor Friedrichsort so glücklich leitete, daß die Festung in wenigen Tagen genommen war Nach dem Frieden seit 1814 war er provisorischer Commandant des Raketenrcorps, wurde 1817 Oberstlieutenant, 1821 Oberst, 1831 Generalmajor, 1838 Feldmarschalllieutenant, war auch seit 1822 in den Freiherrnstand erhoben worden u. war seit 1835 Inhaber des 3. Artillerieregiments. Neben seiner Thätigkeit für das Raketenrcorps war er vorzüglich thätig bei Einführung des gegenwärtigen österreichischen Percussionsgewehres u. der Kammerbüchsen, welche 1840 nach einer von ihm angegebenen Abänderung des Delavigne-Pontcharrasystems in die österreichische Armee eingeführt wurden. 1848 erhielt er den Bau des Artilleriearsenals zu Wien übertragen u. wurde 1849 Feldzeugmeister u. bald darauf Generalartilleriedirector. Er hat namentlich die in neuester Zeit erfolgte neue Organisation der Artillerie mit ins Leben gerufen u. für Verbesserung der Kriegsraketen viel gethan.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 25.
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