Ballhorn

[250] Ballhorn, 1) Joh., Buchdrucker zu Lübeck 1531–99, bekannt durch die ihm angedichtete Herausgabe einer Fibel, auf deren letzter Seite das bis dahin übliche Bild eines an den Füßen gespornten Hahns in das eines ungespornten, dem ein paar Eier zur Seite liegen, verwandelt war; dabei die Worte: verbessert durch Joh. Ballhorn. Daher Ballhornisiren (verballhornen), sprichwörtlich von dem, welcher eine Veränderung anbringt, die aber abgeschmackt od. unrichtig ist. 2) Georg Friedrich, geb. 1777 zu Hannover, Hofmedicus, st. 1805; verdient um die Verbreitung der Kuhpocken in Deutschland, die er mit zuerst impfte; er schr. über Declamation, Hann. 1802, 2. A. 1836; übersetzte Jenners Schrift über die Kuhpocken, ebd. 1799; mit Stromeyer: Traité de l'inoculation vaccine, Lpz. 1801. 3) Friedrich B., genannt Rosen, geh, 1274 zu Hannover, ward 1804 Beisitzer der Juristenfacultät zu Göttingen 1807 Mitglied des Consistoriums, 1817 Directo der Regierungskanzlei zu Detmold; er schr.: Grundriß für eine Vorlesung über die Pandekten, Gött 1805; Übersicht des Systems der Theorie des west phälischen Civilprocesses, ebd. 1811.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 250.
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