Beireis

[503] Beireis, Gottfried Christoph, geb. 1730 zu Mühlhausen; studirte Jurisprudenz u. Naturwissenschaften, machte dann Reisen, angeblich nach Indien, kehrte 1756 zurück u. studirte in Helmstädt Chirurgie, wurde daselbst 1759 Professor der Physik, dann der Medicin, zuletzt der Chirurgie u. Herzoglicher Leibarzt u. st. 1809. Er war mit mehreren von ihm geheim gehaltenen chemisch-technischen Processen (u.a. zur Färbung des Scharlachs) vertraut, wodurch es ihm gelang, Geld, bes. von den Holländern, zu beziehen, um sich eine ansehnliche Bibliothek u. eine Sammlung von Natur- u. Kunstschätzen anzulegen (darunter ein Diamant, größer als ein Hühnerei, den angeblich der Kaiser von China bei ihm versetzt habe, den er aber Kennern nie zeigte u. der sich nach seinem Tode nicht vorfand, u. wahrscheinlich ein Topas war; eigens von Lieberkühn injicirte anatomische Präparate, physikalische [503] Instrumente von Otto von Guericke, die Vaucansonischen Automate u. viele andere Seltenheiten); die mathematischen u. physikalischen u. astronomischen Instrumente vermachte er testamentlich der Universität Helmstädt: sein literarischer Nachlaß war unerheblich. Mit Unrecht wird er von Vielen für einen Goldmacher gehalten.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 503-504.
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