Brüder des gemeinsamen Lebens

[361] Brüder des gemeinsamen Lebens (Geistliche vom gemeinschaftlichen Leben, Brüder vom guten Willen, Hieronymianer, Gregorianer), regulirte Chorherren, gestiftet 1366 von Geert Groote u. Flor. Radwyn in Deventer; sie lebten gemeinschaftlich in eignen Häusern nach freier Regel ohne Gelübde u. standen unter Ordinarien, arbeiteten, schrieben Bücher (bes. die Kirchenväter) ab u. berichtigten die Texte, unterrichteten die Jugend, übten strenge Ascese mit Laien, mit denen sie in Verbindung standen, hielten Gespräche über innere Zustände, beichteten auch sich selbst ihre Fehler u. ermahnten einander zur Buße. Sie verbreiteten sich bes. im Niederland u. NDeutschland, doch auch in SEuropa. Nach der Reformation traten viele dieser bei. Unter die berühmten Mitglieder dieser Brüderschaft gehört Thomas a Kempis. Vgl. Delprat, Die Brüderschaft des gemeinsamen Lebens, aus dem Holländischen von Mohnike. Lpz. 1840.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 361.
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