Bree [2]

[258] Bree, 1) Robert, geb. 1750, war früher Arzt in Birmingham, dann in London u. st. hier 1839. Er schr.: A pract. inquiry on disordered respiration, distinguishing convulsive asthma, 5. Ausg., Lond. 1818 (auch franz. u. deutsch, Leipz. 1800); Thoughts on Cholera asphyxia, ebd. 1832. 2) Math. Ignatz van B., geb. 1773 in Antwerpen, wurde Maler u. bildete sich in Paris unter Vincenti. Er war einer der hervorragendsten Meister der Übergangsperiode, in welcher das Streben nach Naturwahrheit die schwulstige Manier der Zopfzeit in der Malerei verdrängte. Im Studium des Nackten u. der Antike die Handhabe zur Regeneration der gesunkenen Kunst erblickend, gerieth er anfänglich in Übertreibungen u. verstieß durch das auffällige Bemühen, Natur u. Antike nachzuahmen, gegen die traditionelle Auffassung typischer Figuren in der Malerei u. gegen die historische Wahrheit. Später befreite er sich von der einseitigen Auffassung seiner Kunstprincipien u. ging zu einer freieren u. glücklicheren Behandlung über. 1827 wurde er Director der Akademie zu Antwerpen u. st. daselbst 1839. Sein erstes Gemälde war Catos Tod, sein bedeutendstes ist: Der Tod P. P. Rubens, im Museum zu Antwerpen. Für das Rathhaus zu Leyden malte er: Die Vaterlandsliebe des Bürgermeisters van der Werff bei der Belagerung von Leyden 1576. 3) Phil. Jakob van B., Bruder u. Schüler des Vorigen, geb. 1786 in Antwerpen, Geschichtsmaler, bildete sich in Paris unter Girodet, dann in Italien u. lebte seit 1818 in Paris, später in Brüssel. Werke: Atala; Königin Blanca mit ihrem Sohne (Ludwig dem Heiligen); Maria von Medicis mit Ludwig XIII. vor Rubens; Gottfried von Bouillon in Jerusalem.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 258.
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