[923] Regeneration (v. lat.), 1) Wiedererzeugung; ein Act des Bildungstriebes, nach welchem ein normalmäßig, od. auch durch Zufall getrennter organischer Theil durch die Natur, nicht nur seinem Stoff nach, sondern auch in seiner Form wieder hergestellt wird. Am lebendigsten ist dies Vermögen in den niedrigen Organismen, so im Pflanzenreiche durch die alljährige neue Belaubung eines Baumes, eben so in den Versuchen mit Polypen. Schon schwächer äußert es sich bei wirklichen Thieren der[923] niederen Klassen, z.B. bei Krebsen, eben so bei Schnecken; auch bei Amphibien bilden sich abgeschnittene Körpertheile, z.B. Schwänze, ja selbst Augen von Wassermolchen, Blindschleichen u. dgl., wieder. Bei den Thieren der höheren Ordnungen ist die R. bes. auf solche Theile beschränkt, welche der vegetativen Natur sich nähern, wie Federn, Haare, Klauen, Hufe, Nägel etc. In den inneren u. tiefer gelegenen Theilen ist jedoch die R. hier in dem Maße zurückgedrängt, als die Form complicirter u. überhaupt ein höheres Leben in ihnen vorwaltend ist. Um deswillen hat sie auch hier vorzugsweise im Knochen Statt, wie in der gewöhnlichen Bildung des Callus. Bei Höhe der R. erzeugen sich auch wohl ganze Strecken von Knochensubstanz. Auch Gefäßbildungen in ihren letzten Verzweigungen erzeugen sich leicht wieder, eben so Häute, selbst in ganzen Strecken, doch immer in etwas modificirter Weise (vgl. Narbe). Weit unvollkommener ist sie in den Muskeln. Eine R. der Nerven ist bestritten worden; 2) Wiederauffrischung des Impfstoffs durch Zurückimpfen auf Kinder, s. u. Kuhpocke; 3) (Theol.), Wiedergeburt.