[64] Chmelnicki (spr. Kmjelnitzki), 1) Bogdan, geb. in der Ukraine, Sohn eines aus Polen verbannten Edelmanns, wurde 1638 mit einer Sendung an den König Wladislaw IV. von Polen betraut u. erwarb sich das Vertrauen des Letzteren. Von Neidern verdächtigt u. aus des Königs Gunst verdrängt, ging er nach der Ukraine zurück. Dort erregte er die Kosacken zum Kampfe gegen Polen, stellte sich als Hetman an die Spitze eines Heeres, trat mit dem Czar von Moskau, enger aber mit den Tataren der Krim is Verbindung, deren Khan ihm 1648 mit einem Heere zu Hülfe kam, worauf er die Polen hart drängte, die Belagerungen von Lemberg u. Zamosc 1648 nur gegen Erlegung großer Contribution aufhob u. auf die Wahl Johann Kasimirs II. Einfluß übte. Mit Letzterem schloß er Frieden, nachdem der Khan der Tataren ihm auf Polens Betrieb seine Hülfe entzogen hatte. Bald darauf begann er den Kampf von Neuem u. unterwarf sich, als die Kosacken bei Beresteczko von den Polen geschlagen wurden, 1654 dem Czaren von Moskau. Er starb 1654. 2) Georg, Sohn des Vor., war Hetman der Kosacken, verlor aber, beim Tode seines Vaters erst 16 Jahre alt, diese Würde durch Treulosigkeit seines Vormundes Wigowski u. suchte vergebens in Moskau Schutz; er wurde 1662 Mönch u. sollte 1664 zum Erzbischof von Kiew ernannt werden, aber die Polen brachten ihn gefangen nach Marienburg; er entfloh u. gerieth in türkische Gefangenschaft. 1677 in Constantinopel frei gegeben u. unter türkischem Schutz von Neuem zum Hetman der Kosacken ernannt, unterwarf er sich die diesseitige Ukraine u. blieb, eben im Begriff die Tataren in die jenseitige zu führen, 1679 in dem Treffen bei Kisikermen gegen die Russen. 3) (Chmelnitzki), Nicolai Iwanowicz, geb. 1789 in Petershurg, Nachkomme des Vor., wurde Dolmetscher im Ministerium des Auswärtigen u. widmete sich der diplomatischen Carriere. Im J. 1812 nahm er als Adjutant des Generals Kutusow Theil an dem Kriege gegen Napoleon. Nach Beendigung des Krieges wurde er Chef der Kanzlei des Generalgouverneurs Milore.[64] dowicz, 1829 Gouverneur von Smolensk, für dessen Wiederaufblühen er eine rastlose Thätigkeit entfaltete, 1837 Gouverneur von Archangelsk u. st. 1846 in Petersburg. Er übersetzte mehrere französische Lustspiele ins Russische u. verfaßte eine Anzahl dramatischer Arbeiten, von denen einige auf der Bühne großen Beifall fanden. Die bekanntesten darunter sind: Luftschlösser, Die Schauspieler unter einander, Des Czaren Wort, Der russische Faust. Sämmtliche Werke, Petersb. 1849, 3 Bde.