Chodowiecki

[67] Chodowiecki (spr. Kodowjätzki), 1) Daniel Nic., geb. 16. Oct. 1726 in Danzig; wendete sich schon in Berlin in der Lehre als Kaufmann zum Zeichnen, Malen u. Kupferstechen u. lebte dann vom Porzellanmalen u. Porträtiren. Seine Studien vollendete er auf der Privatakademie von Rode u. ging dann zur Ölmalerei über. Seit 1758 begann er zu radiren u. brachte es bald in diesem Fache zu einer bedeutend en Geschicklichkeit. Allgemeine Anerkennung errang sein Talent durch sein erstes größeres Ölgemälde Jean Calas Abschied von seiner Familie u. durch den davon angefertigten Stich. Von da an gab er den Betrieb der Miniaturmalerei gänzlich auf u. befaßte sich fast allein mit Zeichnen u. Radiren, wobei er eine große Productivität an den Tag legte. Man hat von ihm 2012 radirte Blätter, die geistreich gedacht u. charakteristisch gezeichnet sind. Auch in der Emaillemalerei zeichnete er sich aus. Er st. 7. Febr. 1801 als Director der Akademie der bildenden Künste in Berlin. Seine Hauptstärke besteht in humoristischer Darstellung seiner Zeit. Zu dem Basedowschen Elementarwerk u. zu den meisten belletristischen Schriften seiner Zeit lieferte er die illustrirenden Kupfer. Ölgemälde von ihm befinden sich im Museum in Berlin: Das Blindekuhspiel u. der Hahnenschlag. Literarisches Verzeichniß sämmtlicher Kupferstiche von Ch., Berl. 1814; 2) Gottfried, Bruder u. Gehülfe des Vor., geb. 1728; malte Jagden u. Landschaften in Miniatur u. in Email u. st. 1781; 3) Wilhelm, Sohn von Ch. 1); Kupferstecher in Berlin, stach wie jener Charakterfiguren u. st. 1805.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 67.
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