Crescenzi

[521] Crescenzi (spr. Kreschenzi), 1) Peter (Petrus de Crescentiis), geb. 1230 in Bologna, Sachwalter u. Podesta daselbst, wanderte der Unruhen in Italien halber von einer Stadt zur anderen u. st., nach 30 Jahren nach Bologna zurückgekehrt u. zum Senator gewählt, hier im hohen Alter. Er schr.: Opus ruralium commodorum, herausgeg. Augsb. 1471, Fol. u. ö.; letzte Ausg. von Geßner in Rei rust. scriptores, Lpz. 1735, 2 Bde.; in mehrere europäische Sprachen übersetzt (deutsch Strasb. 1494 u. ö., zuletzt ebd. 1602), enthält alles damals vom Landbau Bekannte. 2) Giovanni Battista, Marquis della Torre, geb. in Rom gegen das Ende des 16. Jahrh., Maler, erhielt von Paul V. die Aufsicht über die Paulinische Kapelle, reiste 1617 mit Cardinal Zapala nach Spanien, wo ihm Philipp III. die Ausführung des Pantheon im Escurial übertrug, die er unter Philipp IV., der ihn zum Marquis erhoben, vollendete; er st. 1660 od. 1665 in Madrid. 3) Nicolas, neapolitanischer Arzt des 18. Jahrh., trat zuerst gegen die Phlogistische Heilmethode des v. Helmont u. Sylvius auf, indem er mit Erfolg kühlende Mittel, bes. kaltes Wasser, empfahl. Er schr.: Tractatus physico-medicus, in quo morborum explicandorum potissimum febrium nova exponitur ratio, Neapel 1711.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 521.
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