Gesner

[299] Gesner, 1) Konrad von G., genannt der Deutsche Plinius, geb. 1516 in Zürich; studirte in Strasburg, Bourges u. Paris, wurde dann Schullehrer in Zürich, legte aber diese Stelle bald nieder, ging nach Basel u. studirte aus Liebe zur Botanik Medicin; 3 Jahre war er in Lausanne Professor der Griechischen Sprache u. wurde endlich Professor der Ethik u. Physik in Zürich, wo er zugleich als Arzt prakticirte; 1564 wurde er in den Adelstand erhoben u. st. 13. Dec. 1565 an der Pest. G. erwarb sich um die Literaturgeschichte u. die Naturwissenschaft, namentlich Botanik, große Verdienste u. schr.: Historia animalium, 5 Bde. (der letzte, die Schlangen betreffend, von J. Caron), Zürich 1550–87, 5 Bde., Fol., mit Holzschnitten, Frkf. 1603–21, Fol.; dazu Icones animalium quadrupedum, Zürich 1553, Fol.; Icones animalium aquatilium, ebd. 1560, Fol.; Icones avium omnium, ebd. 1555, u. Aufl. 1560; Vogelbuch, deutsch von R. Heuselin, ebd. 1557, 1582, Frkf. 1600, Fol.; Fischbuch, deutsch durch C. Forer, Zürich 1563, 1575, Fol.; Thierbuch, deutsch durch C. Forer, ebd. 1563, 1583; Schlangenbuch, Heidelb. 1613, Fol., alle mit Holzschnitten; Gesnerus redivivus, auctus et emendatus, od. Allgemeines Thierbuch, übersetzt durch G. Horst, 5 Thle., Frkf.[299] 1669–70, Fol.; dazu Schlangenbuch, ebd. 1662, Fol., mit Holzschnitten (dies Werk ist die Grundlage aller späteren Zoologien); Stirpium historia (wozu er gegen 1500 Pflanzen theils in Holz schneiden, theils in Kupfer stechen ließ), erst als Opera botanica, mit einem Theil jener Abbildungen, von C. C. Schmiedel, Nürnb. 1753, 1759, Fol., herausgegeben; Bibliotheca universalis, Zürich 1545–55, 4 Bde., Fol. (dies Werk, vielfach ausgezogen u. fortgeführt, ist die Grundlage aller späteren größeren bibliographischen Werke); Sanitatis tuendae praecepta, Zürich 1556, auch 1562; Epistolae medicinales, ebd. 1577; gab De chirurgia scriptores optimi, ebd. 1555, u.v. A. heraus. Unter seinen philologischen Werken ist Mithridates (Zürich 1555) hervorzuheben. Vgl. Hanhart, Biographie G-s, Winterthur 1824. 2) Joh. Matth., geb. 9. April 1691 in Roth bei Ansbach; studirte in Jéna, wurde 1715 Bibliothekar u. Conrector in Weimar, 1728 Rector am Gymnasium in Ansbach, 1730 Rector an der Thomasschule in Leipzig, 1734 Professor der Philosophie in Göttingen u. st. 4. Aug. 1761. Philolog; er gab heraus die Scriptores rei rusticae vet. latini, des Plinius Briefe, Claudian, Lucian, Orpheus (s.d. a.); außerdem Horatii eclogae, Lpz. 1752, neueste Aufl. von F. H. Bothe, ebd. 1822; Chrestom. Ciceron., Weim. 1717, 7. Aufl. Lpz. 1775; Chrestom. graeca, ebd. 1731, neueste Aufl. Karlsr. 1818; Novus linguae et eruditionis romanae thesaurus, Lpz. 1747, 4 Bde., Fol.; Primae lineae isagoges in eruditionem universam (neue Aufl., Lpz. 1784, 2 Bde.); Opuscula, Berl. 1743–45, 8 Bde.; Thesaurus epistolarum Gesneri, herausgeg. von Klotz, Halle 1768; 3) Johann, geb. 1709 in Zürich; war Arzt, Chorherr u. Professor daselbst u. st. das. 1790. Er gründete die dortige Naturforschende Gesellschaft u. den Botanischen Garten u. schr.: Dissertatt. phys. de vegetabilibus, Zürich 1740 f.; Tabulae phytographicae, herausgeg. von Chr. Sal. Schinz, ebd. 1795–1815, 17 Hefte. 4) Abraham, Arzt. u. Geolog, geb. zu Cornwallis in Neu-Schottland, durchforschte im Auftrage der Regierung die östlichen Provinzen des britischen Nordamerika in geologischer Beziehung u. schr.: On the mineralogy and geology of Nova Scotia, Lond.; New Brunswick, ebd. 1847; Industrial resources of Nova Scotia, Halifax 1847. 5) s. Geßner.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 299-300.
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