[434] Dynamometer (v. gr., Kräftemesser), 1) ein Instrument, welches die Bestimmung hat, sehr bedeutende Kräfte (von Menschen u. Pferden) zu prüfen. Nach Leroy's Idee u. Regniers zweckmäßiger Ausführung benutzt man hierzu die Federkraft des Stahles. Ein etwa elliptischer Stahlring läßt sich durch den Druck der Hand in der Richtung der kleinen Achse zusammendrücken; hierdurch wird ein Winkelhebel in Bewegung gesetzt, welcher einen Zeiger auf einer Scala verschiebt. Die letztere ist mittelst bekannter Druckkräfte empirisch entworfen. Um stärkere Kräfte zu messen, werden sie als Zugkräfte in der Richtung der großen Achse an demselben D. angebracht, u. es besteht für diesen Fall eine zweite gleichfalls empirisch festgestellte Scala neben der ersten. Etwas verbessert wurde dies D. noch durch Muncke. Nach Brewsters Vorschlag benutzt man als D. einen großen in Wasser getauchten Cylinder, dessen specifisches Gewicht größer als Wasser ist u. der beim Herausziehen an Gewicht zunimmt. Für die Messung großer bewegender Kräfte bei Maschinen wendet man am häufigsten das Brems-D., auch Pronyscher Zaum genannt, an. Um die horizontale Welle des Triebrades wird eine innerlich mit Holzstücken besetzte Kette als Zaum gelegt, die sich beliebig fest schrauben läßt. Mit ihr ist oberhalb der Welle ein horizontaler Wagbalken befestigt, der in gewisser Entfernung eine Wagschale trägt. Wird nun der Zaum völlig fest angeschraubt, so wird die Welle ihn u. den Wagbalken mit sich herumnehmen, wird aber der Zaum locker gelassen, so dreht sich die Welle innerhalb desselben u. der Wagbalken sinkt vermöge seines Gewichtes herab. Man muß nun, während die Maschine keine Arbeit weiter verrichtet, die Reibung des Zaumes gegen die Welle durch die Schrauben u. das Gewicht auf der Wagschale so reguliren, daß bei der normalen Umdrehungsgeschwindigkeit sich die Welle mit Reibung im Zaume bewegt u. der Wagbalken dabei horizontal bleibt. Aus der Länge des Wagbalkens, Größe des Gewichtes, Halbmesser u. Umdrehungsgeschwindigkeit der Welle läßt sich dann die Leistung der Maschine leicht nach Fußpfund berechnen. 2) Die Federwage (s.d.); sie dient nicht allein zum Abwägen von Lasten, sondern kann auch als D. gebraucht werden. 3) (Optik), ein kleines Werkzeug zum Messen der Vergrößerung eines Fernrohres. Es ist eine kleine Röhre, in welche eine durchsichtige Scheibe mit einer sehr genauen Eintheilung gefaßt ist. Diese Röhre steckt man auf die Ocularröhre eines Fernrohrs, um mittelst der Theilung den Durchmesser des hellen Bildes vom Ocularglase zu messen. 4) Elektrisches D., ein von W. Weber erfundenes Instrument zur Messung der Ablenkung, welche ein ringförmiger elektrischer Strom durch einen anderen erfährt; s. Elektrodynamik.