[598] Eklektiker (v. gr.), 1) die Gelehrten, welche sich in ihrer Wissenschaft nicht streng an eine bestimmte Schule od. an ein System binden, sondern aus allen andern das wählen, was ihnen der Wahrheit am nächsten zu kommen scheint (Eklekticismus). Als Eklektische Philosophie bezeichnet man diejenige, welche die Lehren des Pythagoras, Plato u. Aristoteles zu vereinigen suchte, wie die Neuplatoniker thaten. Unter den griechischen Ärzten war die Eklektische Schule die Partei, welche aus den Pneumatikern hervorging u. mit der Episynthetischen Schule, deren Stifter Agathinos war, zusammenfällt, od. auch von dieser, als von Archigenes gestiftet, unterschieden wird; sie beabsichtigte Vereinigung mehrerer Lehrsätze der früheren Schulen; 2) in der Kunstgeschichte heißen E. u. Eklektische Schule diejenigen italienischen Maler, welche die Vorzüge einzelner großer Meister zu vereinigen strebten, so namentlich die Schüler der Carraccis in Bologna. Der Eklekticismus in der Kunst ist stets ein Zeichen ihres Verfalls, indem er an die Stelle der Ursprünglichkeit die Nachahmung treten läßt; im Gegensatz der Naturalisten, s.d.; 3) (Eklektischer Bund, Eklektisches System, Eklekticismus), der 1783 gegründete deutsche Freimaurerbund, welcher unter alleiniger Anerkennung der drei Johannisgrade sich von aller Schwärmerei in der Maurerei frei hielt, s.u. Freimaurerei.