Füßen

[812] Füßen, 1) Landgericht im baierischen Kreise Schwaben; 7 QM., 14,000 Ew.; 2) Hauptstadt darin an dem Lech; umfangreiche Burg, schöne Kirche der ehemaligen Benedictinerabtei zu Sanct Magnus; Verfertigung von musikalischen Instrumenten, Holz- u. Marmorwaaren; 1500 Ew.; der nahe Durchbruch des Lech durch Felsen heißt der St. Mangentritt – Der Ort soll durch die Römer den Namen ad Fauces Alpium od. ad Fauces Julias erhalten haben; Manche halten ihn für das Abodiacum der Alten. Hier wurde frühe ein Benedictinerkloster des St. Magnus (St. Mang), angeblich des ersten Missionars in Deutschland, gegründet, dessen Stab als Vertilgungsmittel gegen Ratten u. Mäuse in der Umgegend Wunder gethan haben soll. Die Burg[812] wurde 1322 erbaut; in derselben wurde 22. April 1745 Friede zwischen Baiern u. Österreich abgeschlossen, s. Österreichischer Erbfolgekrieg; 13. September 1796 hier Niederlage der Franzosen unter Tarneau durch die Österreicher, s. Französischer Revolutionskrieg. F. kam 1802 an Öttingen-Wallerstein u. 1806 an Baiern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 812-813.
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