[828] Habicht, 1) (Astur Cuv.), Gattung der adler- u. falkenartigen Raubvögel, mit starkem Schnabel ohne Zahn, starken krummen, spitzigen Klauen, hinten nacktem, vorn fast bis zur Hälfte befiedertem Laufe, abgerundetem Schwanze, dessen Ende die Flügelspitzen nicht ganz erreichen, starke räuberische Vögel; Arten: a) Hühnerhabicht (Astur palumbarius, Falco p. L.), oben braun od. grau, unten weiß, in die Quere braun gestreift; Junge braun, mit dunkelen Schaftflecken; Iris nach dem Alter vom Weißen ins Orangegelbe übergehend, Schwanz graubraun, mit fünf braunen Querbinden, Länge 2 Fuß; häufig in Europa, auch in Asien u. Afrika, der gefährlichste Feind der Tauben u. Hühner, junger Gänse, Hafen, Eichhörnchen, Mäuse, Maulwürfe etc.; Nest auf hohen Tannen u. Fichten, mit zwei bis vier oft ganz weißen, aber auch braungefleckten, rundlichen Eiern; sonst zur Beize (s. Falkenbeize) gebraucht; b) Neuholländische H-e (F. novae Hollandiae); c) der Lachfalke (A. cachinans), lachend, in Südamerika fast weiß, u.m.a. Ausländer; d) Singsperber (Singfalke, A. s. Falco musicus L.), hat die Größe des H-s, oben aschgrau, unten u. am Bürzel weiß, hat den Namen von seiner lieblichen Stimme (einzig unter den Raubvögeln), nistet auf Bäumen[828] in Afrika; e) Sperber (Finkenhabicht, F. nisus L.), Gestalt u. Farbe fast wie beim H., aber nur 1214 Zoll lang, raubt kleine Vögel u. Säugthiere; Nest auf hohen Bäumen, mit drei bis sechs rundlichen, weißgrünlichen, braungefleckten Eiern, s.u. Sperber; 2) Blauer H., so v.w. Kornweihe; 3) Schwarzbrauner u. gefleckter H., so v.w. Wanderfalke; 4) so v.w. Baumfalke. Im Alterthum galt der H. als Symbol der Schnelligkeit u. des Scharfblicks. Den Ägyptiern war er ein heiliger Vogel u. wurde bes. in Hierakopolis (Habichtstadt) verehrt; er war nach Einigen dem Horos, nach Anderen dem Osiris geweiht, daher Tödtung desselben mit dem Tode bestraft wurde. Die gestorbenen H-e wurden mumisirt in Butos beigesetzt. Auch in Persien war der H. heilig u. kommt theils in den Mithrasmysterien vor, wo die Väter H-e hießen (s. Mithras), theils auf den Königsgewändern u. zwar doppelt u. im Kampf mit einander begriffen. In Indien brauchte man den H. zur Jagd, eben so in Thrazien, wo sie ganz bes. dazu abgerichtet wurden.
Adelung-1793: Habicht (2), der · Habicht (1), der
Meyers-1905: Habicht [3] · Habicht [2] · Habicht [1]
Pierer-1857: Habicht [2]