Hilgenfeld

[377] Hilgenfeld, Adolf Bernh. Christoph Christian, geb. 2. Juni 1823 in Stappenbeck bei Salzwedelz studirte 1841–45 in Berlin u. Halle Theologie u. Philologie, wurde 1847 Privatdocent der Theologie an der Universität Jena, 1850 außerordentlicher Professor u. 1854 zugleich zweiter Bibliothekar der Universitätsbibliothek; 1856 von der Gemeinde in Osterburg zum Oberpfarrer gewählt, erhielt er wegen seiner freiern dogmatischen Richtung die oberbehördliche Bestätigung nicht. Er schr.: Die clementinischen Recognitionen u. Homilien, Jena 1848; Das Evangelium u. die Briefe Johannis, nach ihrem Lehrbegriff, Halle 1849; Kritische Untersuchungen über die Evangelien Justins, der clementinischen Homilien u. Marcions, ebd. 1850; Die Glossolalie in der alten Kirche, Lpz. 1850; Das[377] Marcusevangelium, nach seiner Composition, seiner Stellung in der Evangelienliteratur, seinem Ursprung u. Charakter, ebd. 1850; Der Galaterbrief, übersetzt u. erklärt, ebd. 1852; Die Apostolischen Väter, Halle 1853; Die Evangelien nach ihrer Entstehung u. geschichtlichen Bedeutung, Lpz. 1854; Das Urchristenthum in den Hauptwendepunkten seines Entwickelungsganges, Jena 1855: Die jüdische Apokalyptik, ebd. 1857; Rückblick auf das letzte kirchliche Jahrzehend Deutschlands, ebd. 1859. Er arbeitete auch seit 1818 an den Tübinger Theologischen Jahrbüchern u. gibt seit 1858 in Verbindung mit Baur, Hitzig, Lipsius, Rückert u. Wilkens die Zeitschrift für wissenschaftliche Theologie in Jena heraus.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 377-378.
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