Idstein

[776] Idstein, 1) Amt im Herzogthum Nassau; 4,2 QM.; 12,800 Ew; 2) Stadt u. Amtssitz darin; hat zwei evangelische u. eine katholische Kirche, altes Schloß mit dem Hauptstaatsarchiv u. Archivdirection, Schullehrerseminar, Roth- u. Weißgerberei, [776] Fabriken für Spritzen, Saffian, u. in dem nahen Hofe Gassenbach eine herzogliche Musterwirthschaft; 2000 Ew. Die Stadt entstand nach u. nach um die im 11. Jahrh. gegründete Burg, wird erst 1101 genannt, war bis 1287 noch Dorf, aber vom 13. Jahrh. an gewöhnlich Residenz der älteren Nassauischen Linie u. gab der Linie Nassau-I. (1325–1721) den Namen, s. Nassau (Gesch.). Hier am 10. Juni 1849 Congreß einer Partei der Landesdeputirten, wo die Ausführung eines Angriffs auf die Landesverfassung beschlossen wurde. Die sieben angeklagten Wortführer wurden in dem Staatsproceß zu Wiesbaden am 14. Febr. 1850 freigesprochen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 776-777.
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