[837] Impostōres (lat.), 1) Betrüger; 2) Gelehrte. welche absichtlich Schriften Anderen untergeschoben, od. falsch citirt, od. ausgelegt, od. auch mit Wissen irrige Lehrsätze vertheidigt haben. Bes. werden so in der deistischen Schrift De tribus impostoribus od. De impostura religionum breve compendium, die drei Stifter der positiven Religionen, Moses, Christus u. Muhammed, genannt. Verfasser u. Abfassungszeit dieser Schrift sind unbekannt, die Vermuthungen sind auf Averrhoes, Petrus a Vineis, Boccaccio, Poggio, L. Aretin, Machiavelli, Erasmus, P. Aretino, Servetus, Ravelais, Gruetus, Barnaud, Muret, Nachtigall, Giordano Bruno, Campanella, Milton u. A., sogar auf Kaiser Friedrich II. gerathen, aber bis zu Anfang des 18. Jahrh. hatte das Buch Niemand gesehen; dann erst tauchte es, 1716, im Haag auf, von wo es in Abschriften verbreitet u. von Ferber in Frankfurt a. M. in Druck gegeben wurde, aber diese Schrift war dieselbe wie L'esprit de Spinosa. Dagegen wurde allerdings bald ein Manuscript bekannt, welches aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrh. stammte u. in barbarisch-lateinischer Sprache das Ideal der Religion in den Naturalismus setzt u. behauptet, daß die positiven Religionen das Werk von Weltbetrügern seien; herausgeg. von Genthe, De impostura religionum breve compendium, Lpz. 1833; Kritik des Buchs von Rosenkranz, Der Zweifel am Glauben, Halle 1830.[837]