[301] Karen, ein weitverbreiteter Volksstamm in den hinterindischen Reichen Birma u. Arracan (Asien), am zahlreichsten in den den Briten gehörenden Provinzen, namentlich in dem Delta des Irawaddy. Die K. treiben meist Ackerbau u. Viehzucht, verstehen aber auch sehr gut zu weben, färben u. schmieden. Schon von Marco Polo erwähnt, sind sie doch erst seit 1830 bekannt geworden, bes. durch die protestantischen Missionäre, denen es gelungen ist, mehr als 100,000 Seelen des Volkes zum Christenthum zu bekehren. Merkwürdig ist das Volk durch seine mündlich fortgepflanzen Traditionen, welche sich meist auf die Schöpfung der Welt, auf den Ursprung der Menschen, auf die Verheißungen zukünftiger Erleuchtung u.a. m. beziehen. Unerschütterlich fest standen die K., umgeben vom Buddhismus, im Glauben an einen Gott, den Schöpfer aller Dinge, u. erwarteten die weißen Männer, welche von Sonnenuntergang kommen u. sie mit dem Überbringen des guten Buches die Anbetung des lebendigen [301] Gottes lehren sollten. Etwa 1830 wurde einer von ihnen, Ko-tha-byu zum Christenthum bekehrt u. wirkte nun als Apostel unter seinem Volke.