[710] Koppen, 1) (Ruciation), Aufsteigen von Luft od. Speisen u. Getränken aus dem Magen; 2) Unart der Pferde, Kopper, darin bestehend, daß sie, müssig stehend, od. auch beim Fressen Luft mit einem unangenehmen lauten Tone einschlucken. Es giebt a) K. mit Aufsetzen der Zähne auf einen festen Gegenstand, wozu Pferde am liebsten die Krippe nehmen, weswegen Pferde, die beim K. aufsetzen, auch Krippensetzer (Krippenkopper) heißen. Man verhütet das K., indem man die Krippe mit Eisen beschlägt; b) K. in der freien Luft; die Pferde (Luftkopper) strecken dabei den Kopf vorwärts, sperren das Maul auf, ziehen nach eingeschluckter Luft den Kopf zurück u. wiederholen dann dies Spiel, indem sie auch wohl den Kopf zugleich bald rechts bald links wenden (Bärenkopper). Das Krippenkoppen ist, wenn es sich das Pferd eben erst angewöhnt haben, durch Aufmerksamkeit Strafen des Pferdes, durch Fressenlassen[710] aus dem Futtersack wieder abzugewöhnen, nicht aber das Luftkoppen außer der Freßzeit zu verhüten, daher auch das K. unter die Fehler gerechnet wird, die einen Pferdekauf rückgängig machen. Mittel dagegen: das Koppereisen, ein Blech nach der Gestalt einer Pferdekehle mit scharfen kurzen Stacheln, welches koppenden Pferden unter die Kehle gebunden wird, damit sie, wenn sie die Kehle zum Koppen aufblähen, sich an die eisernen Stifte stechen u. die Unart abgewöhnen; u. der Koppenriemen, ein lederner Riemen, mit welchem Pferden der Hals unmittelbar hinter dem Kopfe zusammengezogen wird, so daß sie zwar Athem holen, aber nicht koppen können.
Adelung-1793: Koppen (2) · Koppen (1)
Brockhaus-1911: Koppen [2] · Koppen [3] · Koppen · Köppen
Eisler-1912: Köppen, Friedrich
Herder-1854: Köppen [2] · Köppen [1]
Lueger-1904: Koppen des Getreides · Koppen
Meyers-1905: Koppen [2] · Koppen [3] · Köppen · Koppen [1]
Pataky-1898: Köppen, Natalie v. · Koppen, Frl. Luise
Pierer-1857: Köppen