Kurz [2]

[924] Kurz, 1) Franz Seraphius, geb. 1771 in Kefermarkt bei Freistadt, wurde regulirter Chorherr u. Cooperator in St. Florian im Lande ob der Enns, 1811 Pfarrer an der dortigen Stiftskirche u. st. am 12. April 1843. Er schr.: Beiträge zur Geschichte des Landes Österreich ob der Enns, Linz 1805–9, 4 Bde.; Geschichte der Landwehr in Österreich ob der Enns, ebd. 1811, 2 Bde.; Österreich unter Kaiser Friedrich IV., Wien 1812, 2 Bde.; Österreich unter den Königen Ottokar u. Albrecht, Linz 1816, 2 Bde.; Österreich unter Friedrich dem Schönen, ebd. 1818; Österreich unter Albrecht dem Lahmen, ebd. 1819; Österreich unter Herzog Albrecht IV., ebd. 1830, 2 Bde. 2) Heinrich, geb. den 28. April 1805 in Paris u. in Hof erzogen, studirte seit 1825 in Leipzig Theologie u. seit 1827 in Paris Orientalische Sprachen; 1830 kehrte er nach Deutschland zurück u. lebte erst in München, dann in Augsburg, wo er 1832 als Redacteur des Oppositionsblattes: Die Zeit, zu zweijähriger Festungsstrafe verurtheilt wurde, welche er in Würzburg verbüßte; 1984 ging er in die Schweiz, wurde[924] dort erst Lehrer der Deutschen Sprache u. Literatur in St. Gallen, 1839 Professor an der Cantonsschule in Aarau u. 1846 zugleich Cantonsbibliothekar daselbst. Er schr.: Mém. sur l'état polit. et relig. de la Chine 2300 ans avant notre ère, Par. 1830; Die französische Conjugation, Zür. 1843; Geschichte der deutschen Literatur, Lpz. 1851–56, 3 Bde; gab heraus Handbuch der poetischen Nationalliteratur, Zür. 1840–43, 3 Bde., 3. Aufl., ebd. 1858; Handbuch der deutschen Prosa, ebd. 1845 f., 3 Bde.; Die Schweiz, Land, Volk u. Geschichte in ausgewählten Dichtungen, Bern 1852; übersetzte Das Blumenblatt, aus dem Chinesischen, St. Gallen 1836.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 924-925.
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